Budapest Régiségei 17. (1956)
JELENTÉSEK - Duma György: Középkori figurális padlótégla vizsgálata 331-352
Vergrößerung kann man gut sehen, dass der Scherben auf seiner mit der Glasur in Berührung stehenden Oberfläche stark aufgeschlossen wurde und dass sich aus der abkühlenden Schmelze Kristalle abgesondert haben. Der Scherben enthält gleichmässig verteilte Quarzkörnchen. Die Körnchen sind scharf und es gibt nur wenige gedehnte Körner unter ihnen. Der Durchmesser des grössten Teiles der Körnchen beträgt 20—30 p, ; seltener kommen Körnchen mit einem Durchmesser von etwa 50 fi vor, vereinzelt gibt es aber auch Körnchen, die in ihren Massen sogar 200—300 \i erreichen. Die Quarzkörnchen des Scherbens verlieren gegen ihre Kerngrenzen hin stufenweise an Doppelbrechung, da sie an ihren Oberflächen schon aufgeschlossen sind. Unsere Untersuchungen erwiesen sie als Quarz. Im Scherben ist noch eine kleine Menge verkohlter Ablagerung zu finden. Die Dicke der den roten Scherben bedeckenden grünen, durchsichtigen, bleiernen Glasur wechselt zwischen 300—450//. In dem durch den Dünnschliff fallenden Licht erscheint die Farbe der Glasur schwach grasgrün. Besonders in der Nähe des Scherbens können in der Glasur hier und dort einige Gasblasen bemerkt werden ; nicht genügend aufgeschlossene Eisen- oder Kupferoxydkörnchen sind kaum zu finden. An einigen Stellen ist die Glasur besonders rissig und hat sich fast überall rekristallisiert, wie aus Abb. 16 und 17 ersichtlich. Die nadelartigen Kristalle bildeten sich hauptsächlich in der Nähe der Oberfläche des Scherbens ; an vielen Stellen wachsen sie unmittelbar aus dem Scherben heraus. In den obigen Abbildungen ist gut erkennbar, dass die Glasur während des Brennprozesses den Scherben angegriffen und stark aufgeschlossen hat. Wo die Glasur mit einem grösseren Quarzkorn und nicht unmittelbar mit dem Scherben (dem Ton) in Berührung kommt, bleibt die filzartige Bildung der Kristalle aus. Das kann auf Abb. 18 beobachtet werden. Das aus der Oberfläche des Scherbens herausragende grössere Sandkorn wurde von der Glasur schon zum Teil aufgeschlossen. Die Umrisse des Körnchens können teilweise inder Glasurschicht wahrgenommen werden ; im aufgeschlossenen Teil ist eine Gasblase gut erkennbar. Der von der Oberfläche der Glasur bis zum Korn reichende Haarriss dürfte währendder Abkühlung der Glasur entstanden sein und wurde offenbar durch das Quarzkörnchen verursacht. Zwischen gekreuzten Nikols erweisen sich die Kristalle als starke Doppelbrecher. Ihre Interferenzfarbe ist gelb. Sie sind von schiefer Extinktion. Ihre Gestalt ist gedehnt, lanzenförmig, von filzartigem Gewebe, zuweilen mit radial-zentraler Anordnung. Der überwiegende Teil der Kristalleist 20—50 [i lang und 3—10 [x dick (Abb. 19-21). 350 An einigen Stellen wurde der Scherben von der Glasur ziemlich tief aufgeschlossen. In den Vertiefungen bildeten sich während der Schmelz abkühlung — wie in einem Nest — verworrene dichte Kristallaggregate mit starker Doppelbrechung (Abb. 22). Der grösste Teil der Kristalle kann nur zwischen gekreuzten Nikols wahrgenommen werden, da ihr Brechungskoeffizient dem der Glasur sehr nahesteht. Vereinzelt kann eine besonders schöne, sternförmige Anhäufung von Kristallen beobachtet werden (Abb. 23—24). Im Laufe unserer Versuche trugen wir auf die unglasierte Oberfläche des Scherbens die der ursprünglichen Glasur nächststehende Töpferglasur auf und brannten sie im elektrischen Ofen bei 800° C aus. Bei schneller Abkühlung konnte die Bildung von Kristallen nicht beobachtet werden. Wenn aber der Brand bei 800° C acht Stunden lang dauerte und die Abkühlung des Probekörpers im Ofen ganz langsam vor sieh ging, kamen an den Schliffstücken im Mikroskop die typischen nadelartigen Kristalle zum Vorschein. In der von uns zusammengesetzten und eingebrannten Glasur bildeten sich Kristalle von genau derselben Gestalt, Anordnung und optischer Beschaffenheit, DIE AUSWERTUNG DER UNTERSUCHUNGEN Das Material der Bodenfliese mag ursprünglich eine ausserordentlich plastische Masse gewesen sein. Deshalb wurde, zwecks Verringerung der Plastizität, 40—50% feinkörniger Sand dem Ton zugesetzt (Chemische Untersuchungen, Bestimmung der freien Kieselsäure). Das Formen geschah mit einer ziemlich mageren Masse von geringem Wassergehalt. Darauf weisen die in der Masse sichtbaren länglichen Spalten und der schichtige Charakter der Grundmasse hin (Abb. 9-10). Infolge der gleichmässigen Anordnung der Sandkörner in der Scherbenmasse kann als wahrscheinlich angenommen werden, dass der Sand zuerst mit dem zur flüssigen Konsistenz aufgeweichten Ton gemischt und die ganze Masse erst dann so lang getrocknet wurde, bis sie den notwendigen Grad der Bildsamkeit erreichte. Aus dem ausgetrockneten Tonkuchen wurde eine beiläufig 20 x 40 cm grosse und etwa 3 cm dicke Platte geschnitten. Nach Glättung der Oberfläche wurde die Tonplatte in eine mit Verzierungen versehene Form gepresst. Die Form (Negativ) dürfte hinsichtlich des Charakters der Dekoration aus Holz gewesen sein, ähnlich den Lebkuchenformen. Nachdem der Tonkuchen in die Form gepresst war, wurde er aufgestülpt und durch sachtes Schlagen mit