Budapest Régiségei 17. (1956)
JELENTÉSEK - Duma György: Középkori figurális padlótégla vizsgálata 331-352
Si0 2 65,90% Al a 0 3 16,61% Fe,0, ..: '..'• 5,79% Ti0 2 0,57% CaO '.....-. 4,92% MgO .3,16% S0 3 0,60% Glühverlust 1,74% 99,29% Alkalien wurden nicht gesondert bestimmt' doch kann ihre aus den definierten Elementen berechnete Menge auf höchstens 0,7% veranschlagt werden. Berechnet man diese vorausgesetzte Menge von Alkalien (K 2 0 A1 2 0 3 6Si0 2 ) auf Feldspat, so ergibt sich, dass der Ton einen Feldspatgehalt von 4,15% hatte. In diesem Fall würden die 4,15% Feldspat von den in der Analyse vorkommenden A1 2 0 3 und Si0 2 Mengen insgesamt nur 0,76 bzw. 2,69% Mengen binden. Wir begehen also keinen groben Fehler, wenn wir uns die in der Anaylse enthaltene A1 2 0 3 Menge in ihrer Gesamtheit an Tonmineral gebunden vorstellen und diese Verbindung als Kaolin ansehen. Wenn wir theoretisch das A1 2 0 3 in seiner Gesamtheit auf Kaolin berechnen, so entspricht den 16,61% des A1 2 0 3 Gehalts der Analyse (+ den 19,60% Si0 2 ) 42,06% Kaolin (A1 2 0 3 2 Si0 2 2 H 2 0). Die übrigbleibenden 46,30% des SiO a Gehalts dürften als Sand angesehen werden, zu dem noch, der Analyse gemäss, 10 — 15% andere, ebenfalls unplastische Schmutzstoffe gerechnet werden können. Das Grundmaterial der Bodenfliese dürfte demnach mehr als zur Hälfte aus unplastischem Stoff bestanden haben. Eine quantitative chemische Analyse der den Scherben bedeckenden Glasur konnte nicht mehr ausgeführt werden. Die Glasur bedeckt in einer ganz dünnen Schicht den Scherben und kann nicht einmal von solchen Stellen entfernt werden, wo sie mehr oder weniger unversehrt erhalten blieb. Wie es sich im Folgenden zeigen wird, wurde der Scherben von der Glasur stark aufgeschlossen und die ursprüngliche Zusammensetzung desselben dürfte schon zur Zeit des Brennens Veränderungen erlitten haben. Augenscheinlich wurde der Scherben von sickernden Sauergewässern angegriffen und teilweise zersetzt. Die qualitativen chemischen Untersuchungen erwiesen, dass die Glasur stark bleihaltig ist, was übrigens auch ihre Farbe verrät. b) Bestimmung der freien Kieselsäure Aus 5 gr Durchschnittsmenge des Scherbens haben wir durch Aufschluss mit Phosphorsäure den Gehalt an freier Kieselsäure bestimmt. Die Prüfung ergab, dass im Scherben 29,0% freie Kieselsäure enthalten ist. Wenn wir das Resultat dieser Bestimmung mit den auf Grund der chemischen Analyse berechneten 46,3% des Quarzgehalts vergleichen, ergibt sich, dass im Scherben nach dem Brand 37,3% des ursprünglichen Quarzgehaltes aufgeschlossen wurden. c) Prüfung der Säurelöslichkeit des Scherbens Zur Bestimmung der Säurelöshchkeit diente eine bei verschiedenen Temperaturen gebrannte und auf 0,5 mm zerkleinerte Durchschnittsprobe. Das Nachbrennen des Scherbens geschah auf die im späteren bei der Bestimmung des Glühverlustes im Detail beschriebene Weise. Für die Prüfung Hessen wir je 1 gr Stoff in 100 cm 3 1 : 1 HCl mit Anwendung eines Rückflusskühlers eine halbe Stunde lang sieden, sodann bestimmten wir in der Lösung die Menge des ausgelösten Fe 2 0 3 und A1 2 0 3 . Die Bestimmung des Eisens verrichteten wir mit Anwendung der Zimmermann —Reinhardt- Methode; das Aluminium bestimmten wir gravimetrisch. Die folgende Tabelle und Abb. 7 veranschaulichen die Säurelöshchkeit des bei verschiedenen Temperaturen nachgebrannten Scherbens. c° A1 2 0 3 Fe 2 0 3 120 5,58% 3,32% 500 4,10% 2,95% 600 4,26 % 3,24% 700 4,92 o/o 3,28% 800 4,70% 3,40% 900 5,41% 3,40% 1000 - 5,28% 3,07% 1100 0,90% 0,80% In Abb. 7 sind auf der waagerechten Achse die Temperatur in °C, auf der senkrechten Achse die ausgelösten A1 2 0 3 und Fe 2 0 3 Mengen in Prozenten angegeben. In Abb. .8 geben wir die typische A1 2 0 3 und Fe 2 0 3 Säurelöslichkeitskurve der rohen Tone nach Eitel. In derselben Abbildung ist die nach dem Nachbrennen eines bei 800° C ausgebrannten Scherbens resultierende Eisenlöslichkeitskurve nach unserem eigenen Versuch dargestellt. Wie aus dem Diagramm ersichtlich, steigt die Kurvenlinie der A1 2 0 3 Löslichkeit der Tone nach 400° C rapid an, beschreibt bei 700° C einen Sattel und fällt über 800° C jäh ab. Vergleichen wir diesen typischen Kurvenverlauf der Säurelöshchkeit von A1 2 0 3 mit der in Abb. 7 dargestellten A1 2 0 3 Löslichkeitskurve, fällt bei letzterer der sich bei 800° C merklich machende Sattel auf. Diese Analogie deutet das Vorhandensein nicht umgewandelter Tonmineralien an. Das Löslichkeitsminimum befindet 346