Budapest Régiségei 17. (1956)

ANYAGKÖZLÉSEK - Holl Imre: Adatok a középkori magyar fazekasság munkamódszereihez 177-196

1,2—1,4. m. Dahinein stellen sie die Gefässe auf kreuzweise geschichtetes Eichenholz und umgeben diese mit Reisholz. Der Brand dauert eine, höchstens zwei Stunden. In einigen Fällen werden die Gefässe nach dem Brand noch in einer Brühe aus Maismehl gekocht, um ihnen eine grössere Dauerhaftigkeit zu verleihen. In einem Feuer werden 12—25 Gefässe gebrannt. Aus diesen Mitteilungen ist ersichtlich, dass die Methode der Formung des Gefäss­bodens, trotz der im grossen und ganzen gleichen Arbeitsvorgänge, je nach Gebiet und wahrscheinlich von der Persönlichkeit des Töpfermeisters abhängig Variationsmöglich­keiten in sich sehliesst. In einigen Fällen wer­den die Ränder des Tonkuchens an die Scheibe gedrückt, in anderen wieder wird ein das An­haften verhinderndes rohkörniges Material auf den Tonkuchen gestreut : im letzten Fall bleiben dann auf der ganzen Oberfläche des Gefässbodens die Spuren des aufgestreuten Materials sichtbar (Abb. 3—6). Die Beschreibun­gen klären uns auch darüber auf, warum die grössten Unebenheiten der Wände gerade in der Nähe des Gefässbodens sind : das ist nämlich der Teil, wo der Töpfer an dem hochgezogenen Gefässboden die Wülste an­zusetzen beginnt (Abb. 1). Manche Einzelheiten in der Beschreibung der serbischen Methoden weisen auf eine fortgeschrittenere Technik hin als diejenigen der ungarischen weissen Keramik des 13. Jahrhunderts. Die serbischen Meister glätten die ganze Oberfläche des Gefässes. während die Spuren der Handfor­mung an den Wänden der Gefässe des 13. Jahrhunderts nur unvollkommen verwischt sind. Zugleich ist jedoch der Brandvorgang im offenen Feuer der serbischen Töpfer ein Überrest der rückständigsten Stufe der Töpfertechnik, die gleichmässig gebrannten Gefässe der weissen keramischen Gruppe des 13. Jahrhunderts in Ungarn hingegen scheinen einen Beweis dafür zu liefern, dass sie aller Wahrscheinlichkeit nach schon im Ofen gebrannt wurden. Die weisse Tonwaren verfertigenden Töp­fermeister in der Umgebung von Buda dürften in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wohl noch den aus einem einfachen Teller bestehenden Scheibentypus verwendet haben, dessen Konstruktion ein schnelleres und gleich­massigeres Drehen nicht ermöglichte. Ein Beweis dafür scheint zu sein, dass Glät­tung nur auf Mund- und Halspartien der Gefässe vorgenommen wurde, also nur dort, wo die Ausbildung der Gefässform es unbe­dingt gebot. Aus dieser primitiven Technik können wir folgern, dass unsere Töpfer zu jener Zeit nur innerhalb der von der Haus­industrie beschränkten Grenzen arbeiteten, und die längste Zeit des Jahres mit Ackerbau beschäftigt waren. Die Entwicklung zu technisch vollkommener gedrehten Gefässen ist jedoch schon gegen Ende des 13. Jahrhunderts be­merkbar (Abb. 13—14). Um diese Zeit dehnt sich die Glättung der Gefässwände vom Rande aus weiter bis zum unteren Teil des Gefäss­leibes, der Töpfer hat also gelernt, die durch die Drehscheibe gegebenen Möglichkeiten in grösserem Masse auszunutzen. An dem für den Beginn des 14. Jahrhun­derts charakteristischen Typus der weissen Keramik kann man eine nachträgliche Glät­tung des Gefässes schon am ganzen Gefäss­körper verfolgen (Abb. 15). Die Formen sind regelmässiger, die früher unregelmässig laufen­den geritzten Verzierungen werden von regel­mässigen Kannelierungen sowie stark betonten Rippen abgelöst. Zu gleicher Zeit aber sind die auf die Scheibe gestreute Asche, Sand usw., die in den Scheibenteller eingravierten Zeichen sowie die Spuren der Ansätze der einzelnen Gefässteile gut zu sehen. Der Töpfer arbeitet also noch immer mit der Spiralwulst­technik und auf der Hahdscheibe (Abb. 17—20). Auch unter den Typen der weissen Kera­mik von Buda des 15. Jahrhunderts finden wir ab und zu einen Rest des auf die Scheibe zur Verhinderung des Anhaftens gestreuten Materials, den Bodenstempel oder die charak­teristischen Zeichen für das Zusammen­fügen des Gefässbodens und der Gefässwand (Abb. 21—23). Es ist aber bemerkenswert, dass diese Beweise für den Gebrauch der Hand­scheibe im Fundbestand des 15. Jahrhunderts nur mehr an der weissen Keramik beobachtet werden können ; am Gefässboden der gleich­zeitigen gelblichen oder roten irdenen W aren hingegen sind schon beinahe ausnahmslos Spuren erkennbar, die das Abschneiden des Gefässes von der Scheibe beweisen. Diese zwei scharf voneinander unter­schiedlichen Gruppen markieren die wich­tigeren Etappen in der Entwicklung unserer Töpfertechnik des Mittelalters : die Arbeit des im Feudalismus des 14.-15. Jahrhunderts an die Scholle gebundenen Meisters, dessen Waren trotz einer wahrnehmbaren langsamen Entwicklung immer weiter hinter den mit anspruchsvollerer Technik verfertigten Pro­dukten des städtischen Töpfers zurückbleiben. (Bei einem Teil der roten Produkte der Kera­mik verwendet man schon Beguss [Engobe] und Glasur, bei der weissen Keramik höchstens nur rote Erdfarbe.) Die beiden Techniken behaupten sich offenbar lange Zeit neben­einander, arbeiten ja die Töpfer des Dorfes und der Stadt zur selben Zeit. Wir haben uns mit Absicht nicht in Erör­terungen über die angewandten Typen der Töpferscheiben eingelassen. Das von euro­päischen Forschern gesammelte ethnogra­phische und zeitgenössische Bildmaterial zeigt eine Fülle von Variationen der Töpferscheibe 13* 195

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