Budapest Régiségei 16. (1955)
JELENTÉSEK - Szilágyi János: A rómaikori ásatások fontosabb eredményei Budapest területén és az Aquincumi Múzeum értékesebb gyarapodásai az 1951-53. években : előzetes jelentés 387-426
Sabinianus als Legat in Aquincum tätig gewesen sein, dessen Kognomen zum Teil aus seinem Altarstein durch Auskratzen entfernt wurde: IOVL 1VNONIMINERVÁÉ - C<aius> VALERIVS[SABINIA] NVS - LEG<atus> AVG<usti> PR<o> PR<aetore>—CO<n>S<ul> DESIG<natus> — ET SALVIAE LVCIOLAE EIVS. (Ein Sabinianus wurde 210 zum „hostis publicus" erklärt. Doch war 155 ein anderer Sabinianus als Konsul tätig. P.W-R.E Sabinianus c, 1585.) Ein besonderes Problem ist der Frauenname, der (mit abweichender Schriftart) in die letzte Reihe der Inschrift nachträglich eingetragen wurde. Verbirgt sich dahinter etwa eine einheimische Göttin von Matronencharakter oder wurde der Frauenname irrtümlicherweise in diesen Stein geschrieben? Im hinteren Hof des Museums von Aquincum haben wir einen Terrazzofussboden mit einem grünlichen, glasurartigen Überzug aufgedeckt. Gegen Osten der Gebäude des Museums haben wir anlässlich der Tiefbauarbeiten der Gaswerke Grabkammern mit Ziegelwänden gefunden. Die Innenfläche der Seitenwände ist mit einem 2 cm dicken Mörtelverputz geglättet. (Die Seitenwände bestehen aus einer einfachen Ziegelreihe.) Die Inschrift des Steinaltärchens (Abb. 30), welches aus dem sog. Römischen Bad in das Museum gebracht worden ist, lautet: SILVANO-SILVESTRl-G<aius> T1TIVS -PLATANVS - AVG<ur ? AVG<ustalis ?> M <unicipii> AQ<uincensis> —V<otum> S<olvit> L<ibens> M<erito>. Zur Frage der Prunkwaffen und -panzer im mittleren Donauraum gibt das Bronzerelief mit Verzierungen in Treibarbeit und Marsfigur (Abb. 31) einen ausgezeichneten Beitrag. Solche Gegenstände sind von der Fachliteratur als Pferdestirnplatten angesehen. (Höhe 243 mm. Zuletzt: I. Welkov, JhÖAI 39 (1952) 107 — 112. Parallele aus Carnuntum: Schober, Die Römerzeit in Ost., Abb. 68 und S. 95.) Fundstätte: in der Nähe der Südmauer des Legions lagers. Der Aufschüttung eines Wohnhauses im südlichen Teil der Bürgerstadt Aquincum entnahmen wir das Bruchstück eines Wandgemäldes mit 3 Figuren. (Abb. 32). Wahrscheinlich ist es das Teilstück einer Kampfwagenszene.(Die Masse des Bruchstückes: 22 x 25 cm, Farben: weisser Streifen; braun: Köpfe und Lanzenspitzen; hellgrün ins schwärzliche übergehend: Hintergrund; grau: Schild.) Fragmente eines durchbrochenen Marmorreliefs wurden aus demKanalinder ost- westlicher Richtung verlaufenden Hauptstrasse der Bürgerstadt ans Tageslicht gebracht. Das Material ist ein Marmor aus der Altgegend, seinen Ursprung müssen wir daher im Gebiet von Dacien-Moesien suchen (Abb. 33). In der Mitte ragt die Gestalt der Venus hervor. (Das Urbild ist die knidische Aphrodite des Praxiteles.) Rechts von ihr sind die Gestalten von Amor und Psyche. An ihrer linken Seite ist eine auf Delphinen sitzende Kindergestalt dargestellt und daneben die Gestalt eines Mannes von problematischer Identität. (Höhe 25,5 cm. Dicke des Reliefs 3,4 cm.) Das Grabrelief mit einem liegenden Löwenpaar, einem bärtigen Kopf und einer Walze bekrönt (aus Kalkstein, Abb. 34), ist das beste Werk aus der Gruppe der Denkmäler mit ähnlichen Themen im Bereich von Aquincum. Fundstätte ist der im Westen des Legionslagers liegende Friedhof. (Breiteste Stelle 93 cm.) Wichtige Stützpunkte zu seiner Ergänzung gibt uns ein anderes, besser erhaltenes Grabmal (Abb. 35), welches vermutlich eine aus derselben Steinmetzwerkstatt stammende etwas spätere Arbeit ist. (Die Inschrift lautet: CIL III 14354.) VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN Abb. 1. Weisse Marmorstatue aus dem LukácsBad mit neuen Ergänzungen. Abb. 2. Votivara dem Jupiter von P. Ael. Carüs geweiht. Abb. 3. Grabmal eines aus Ancora stammenden Legionssoldaten (C. Ael. Alexander). Abb. 4. Grabmal des Legionssoldaten Val. Proclianus. Abb. 5. Grabsteinfragment. Dem Sohne des Centurio M. Saenius Nepotianus errichtet. Abb. 6. Grabsteinfragment. Für den Vater eines Centurio von höchstem Rang. Abb. 7—8. Querschnitt der Badewannen aus den Wohnhäusern in der KiscelliStrasse 10. Abb. 9. Zeichnung einer Rekonstruktion der westlichen Badewanne aus der Wohnhausgruppe der Kiscelli-Strasse 10 (Versuch von J. Schauschek). Abb. 10. Prunkvolle Glasbecher aus den Wohnhäusern der Kiscelli-Strasse. Abb. 11. Zusammentreffen von Kanalsystemen verschiedener Bauperioden. Nr. 1 und 3 münden ineinander. Abb. 12. Grundriss des Legatenpalastes während der Aufschliessung auf der Schiffwerftsinsel von Óbuda. Abb. 13. Grundriss. Heiligtümer aus zwei Perioden am Südflügel. Abb. 14. Abdruck eines dem Gott Merkur geweihten Altarsteines im Mörtel der Mauer des Heiligtumes. Abb. 15. Ansicht des Nordflügels des Legatenpalastes (Baderäume). Abb. 16—17. Mosaiken mit geometrischer Ornamentik im Ostflügel des Palastes. Abb. 18. Mosaiken mit geometrischer Ornamentik im Ostflügel des Palastes. Abb. 19. Mosaik mit Tierfiguren aus dem Nordflügel des Legatenpalastes. Abb. 20—21. Mosaik mit Tierfiguren aus dem Nordflügel des Legatenpalastes. Abb. 22. Heizungshof im Ostflügel des Palastes. Abb. 23. Kreisförmiges Kaltbassin im Bade-Flügel des Palastes. 425