Budapest Régiségei 16. (1955)

ANYAGKÖZLÉS - Kaba Melinda: Az aquincumi parancsnoksági épület belső dekorációja a Laktanya utcában 255-293

MELINDA KÁBA INNERE DEKORATION DES KOMMANDOGEBAUDES VON AQUINCUM IN DER LAKTANYA STRAS SE ZUSAMMENFASSUNG Dank der im Frühling 1953 durchgeführten und drei Monate währenden Fundbergung in Óbuda, auf dem Hof der Kaserne in der Laktanyastrasse 31—33, wurde das Aquincumer Museum um viele Denkmäler bereichert. Bei der Ausgrabung der Grundgräben des im nordöstlichen Teil des Hofes befindlichen Gebäudes (Abb. 1: Grundriss) kamen zuerst römische und weiter unten urzeitliche Funde zum Vorschein. In den ausgehobenen Gräben zeichnete sich ein ausser­ordentlich reich dekoriertes Gebäude der Solda­tenstadt mit einer Reihe verschiedener Räume aus. Im nachfolgenden wird die erhalten gebliebene innere Dekoration zweier Säle (im Grundriss mit 2 und 3 bezeichnet) des römerzeitlichen Gebäudes dargestellt. RAUM 2 Graben ,,C" schnitt drei mit „Opus incertum"­Technik verfertigte Wände (A, C, M) dieses Saales durch, die gleichen Alters sind und vermutlich zu der nach NorHen ziehenden Gebäudegruppe ge­hören. In der südwestlichen Ecke (mit Xj bezeichnet) des Raumes trennte sich vom Steinschutt ein Haufen ab, der im ersten Augenblick den Anschein eines Erdhäufchens erweckte. Bei vorsichtiger Zerlegung kamen mit der verzierten Fläche nach unten gewendete Stuckbruchstücke zum Vorschein, im selben Zustand, wie sie sich von der einstigen Wand gelöst haben (Abb. 2). Die Gesamtfläche der 640 zutage geförderten Bruchstücke betrug 6 m 2 . Die nach den verschie­denen Ornamenten getrennten Gruppen zeigten die ursprüngliche Bestimmung des Stuckes, und zwar: 1. die Partie der die Decke verzierenden Kassetten (Abb. 8); 2. die Wandflächen abschlies­senden Gesimse (Abb. 10—15); 3. die ganze Wand­fläche bedeckende Komposition von Rebenblättern und Trauben (Abb. 7) sowie kannelierte Pfeiler­bruchstücke (Abb. 9: 2); 4. Palmetten (Abb. 9: 3), Rosetten (Abb. 24: 5 und 6) und Akanthusblätter (Abb. 24: 9). 1. Decke Die Decke war vermutlich gewölbt; darauf wei­sen die sanft gebogene Linie einiger Kassetten­teile und zahlreiche Bruchstücke des den Bogen — wo die Seitenwände zusammentreffen — ver­zierenden sechs geteilten gewölbten Gesimses. Aus der besonderen Dicke und dem Schichtenmauer­werk der Wand ,,M" geht hervor, dass sich der Gewölbebogen auf der einen Seite auf die Wand ,,M" gestützt hat, während auf der anderen Seite die Strebewand — auf dem nördlicheren Teil der Fläche — nicht ausgegraben worden ist. Auf der Decke sind die geometrischen Elemente vorherrschend: achteckige Kassetten, Mäander­band in Rechtecken und Dreiecke. Innerhalb der Achtecke waren wohl verschiedene Figurenmotive angebracht: Medusenkopf, Hippo­campus und Fisch sowie Schilde und Pfeilspitzen (Abb. 16: 1; 2 und Abb. 8: 1, 2, 3, 4, 7 und 8). 2. Gesimse In diesem Raum fanden wir Gesimse mit zweierlei Verzierung. Das auf Abb. 12 sichtbare, die klassische Tradition in ihrem ursprünglichen Stil treu bewahrende Ge­sims war wahrscheinlich nicht ein eine grosse Wand­fläche betont abschliessender Ornamentteil, sondern entweder eine Reihe eines doppelten Gesimsab­schlusses an der Wand desselben Raumes, oder noch wahrscheinlicher eine Verzierung des einspringenden Winkels einer kleinen Schwelle oder einer Statuetten­nische an der Wand „M". Die Verzierung der Seitenwände dürfte oben durch das auf den Abb. 10 und 13 dargestellte Gesims abgeschlossen gewesen sein. 3. Verzierung der Wandflächen Kannelierte Halbpfeilerfragmente und Stücke von Säulenkapitellen sprechen dafür, dass die Wandfläche durch Säulen gegliedert gewesen ist (Abb. 9: 1, 2, 3 und 5). Auf Verzierungen der Wandfläche hinweisende Fragmente sind zwar erhalten geblieben, aber in so kleiner Anzahl, dass die vollständige Wand­fläche nicht zu rekonstruieren ist. Die mit nach oben zu laufenden, sich verzwei­genden Weinranken, Blättern und Trauben ver­zierte Wandtafel stand an der Wand ,,M", wahr­scheinlich rechts oder links von der Statuettennische bzw. der Schwellenöffhung (Abb. 7). Der Wandsockel war ebenfalls aus Stuck ver­fertigt. Nach Entfernen der Erdschicht aus der südwestlichen Ecke des Saales kam „in situ" die geometrische . Marmorplatten nachahmende Sockel Verzierung zum Vorschein. Die Fläche des Stucksockels war an einigen Stel­len mit einer dünnen Schicht von Wasserstein bedeckt. Als diese entfernt wurde, erschien in der Ecke der rechteckigen Platte der Umriss eines Männerkopfes, den man noch in die frische Gips­schicht eingeritzt hatte (Abb. 24: 3). 19 289

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