Budapest Régiségei 15. (1950)

ÉRTESÍTŐ - Garády Sándor: Ásatások a békásmegyeri ú.n. Puszta-templomban és mellékén 437-450

SÁNDOR GARÁDY AUSGRABUNGEN BEI DER SOG. PUSZTA-KIRCHE IN BÉKÁSMEGYER UND IN DEREN UMGEBUNG. In Békásmegyer habe ich bei der Puszta­Kirçhe im Auftrage der Stadt Budapest zweimal Ausgrabungen durchgeführt. Zuerst vom 13 bis 16 September 1930, auf dem Acker des Gergely Tóth zum zweitenmal vom 11 bis September 1933 in der nördlich hegenden benachbarten Puszta­Kirche und auf dem hingehörigen Gebiet. Im Jahre 1930 fanden wir auf dem Besitz des Gergely Tóth die Reste eines kleineren mittelalterlich erscheinenden Gebäudes, ausserdem Scherben aus dem Neolithikum, aus der keltisch-römischen Zeit und aus dem Mittelalter. 1933 durchforschten wir die zugänglichen Teile der Kirche und den westlich gelegenen Gartenteil. An die Kirche ist heute die Sommerwohnung des Besitzers — Ágoston Benárd — gebaut. Sie liegt an der Donau in ungefähr 70 m Entfernung vom Ufer auf einer Erhöhung. Die Kirche besteht aus einem Schiffe mit gerade abgeschlossenem Heiligtum. An die Mauern des Heiligtums war der Kirchenturm gebaut. Heute ist der Turm spurlos ver­schwunden. ;• Wie man aus dem heutigen Zustand der Kirche und aus dem 19. Jahr­hundert stammenden Beschreibungen fol­gern kann, wurde sie um die Mitte des 13. Jahrhunderts erbaut. Der Eingang des Schiffes konnte an der südlichen Seite sein, da wir weder an der westlichen noch an der nördlichen Mauer Spuren von einem Eingang finden. Nach Romer war das Heiligtum in Über­gangsstil überwölbt. An den Mauern des Schiffes sind an meh­reren Stellen in Manneshöhe nachträglich durchborte kleine Öffnungen sichtbar. Diese wurden schon in der Türkenzeit verfertigt, als die Kirche schon in Ruinen stand und keinen kirchlichen Zwecken diente. Sie waren wahrscheinlich Schiessscharten, also war die Ruine ein .Verteidigungspunkt. Im Heiligtum fanden wir in einem Sarg ein ungefähr vor 300 Jahren begrabenes kopfloses, die Spuren von Metzelei auf­weisendes männliches Skelett, im Schiffe die Reste zwei weiterer Skelette. An beiden Stellen sah man am Boden Spuren von Störungen. Die Kirche gehörte zur mittel­alterlichen Gemeinde Kálóz (heute Kaláz.) In dem, westlich von der Kirche gelegenen Garten versuchten wir die Denkmäler mit Probegräben ans Dicht zu bringen . (das ganze Gebiet konnte man wegen der Obstbäume nicht aufgraben, vgl. den Situationsplan No. 5.). In den Grabenteilen VII. und VIII. finden wir in 1 -30 m Tiefe den Boden einer Hüttenwohnung aus der Urzeit. (Siehe Abb. No. 6.) ' Am NW Ende der Hüttenwohnung fan­den wie eine kreisförmige Grube mit einem Durchmesser von 1. Meter (E) mit zusam­menlaufenden Wänden und einem, gegen die Hütte abfliessenden Kanal, welcher in kleinere, schüsselartige Höhlungen mündete. Die Wand der Grube und der Höhlungen besteht aus rotgebranntem Ton, innen waren sie voll mit Asche und Erzschlake­stücken. Wir können sie also für einen primitiven Schmelzofen halten. Budapest Régiségei XV — í.9 44.9

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