Budapest Régiségei 15. (1950)

ÉRTESÍTŐ - Szilágyi János: Új adatok Aquincum és Pannónia hadtörténetéhez 516-534

Die Verkürzung AP ist somit die Form des Zeitwortes appuro —apparare (»gemäss der Anordnung des ordentlichen Centurio Luppianusii). Da der Verkürzung ARP kein militärischer Rang folgen kann, bergen offenbar auch diese Buchstaben den Namen einer uns gegenwärtig noch unbekannten pannonischen , Neiderlassung entlang der Donau. Die Verkürzungen OF AR AN em­pfehle ich vervuchsweise wie folgt zu lösen : of(ficina) ar(morum) an(tistetis ? an-ftis­tantis .?, Anm. 57). Am Anfang der also beginnenden Ziegelstempelsorten konnte mithin dieser bezeichnende Ausdruck »Waf­fenwerkstätte« gestanden haben. Weniger wahrscheinlich dürfte das A V-Buchstaben­paar die Verkürzung eines Familiennamens bedeuten. Im übrigen wurde der Gedanke an die Lösung auf das Wort an(tistes) auch durch einen anderen Forscher auf­geworfen. IX. Die neuere Zunahme der Stein-Inschrif­ten der »cohors I Ulpia Pannoniorum». Am Ksztergomer Schlossberg, entlang des Weges zu den mittelalterlichen Schlossrui­nen, fällt der auf dem Bild 5 dargestellte Grabstein durch seine gewaltige Masse auf. Dieses Grabdenkmal ist etwa 150 cm hoch, seine grpsste Breite beträgt 95, seine Dicke 60 cm. Fs fällt sofort auf, dass im Inschrifts­felde die dritte Zeile tief eingemeisselt wurde; die Vertiefung beträgt hier 18 cm. Der Grabsteinblock war auch auf seinen beiden Schmalseiten plastisch dekoriert, aber bei seiner abermaligen Verwendung, als man ihn offenbar als eine Art Säule an­bringen wollte, fielen die zwei Seitenfiguren dem Abrundungsbestreben zum Opfer, Ich konnte bloss so viel feststellen, dass auf der einen Seitenfläche (auf einem Art Altärchen?) ein frontal eingestellter Soldat steht, in seiner linken Hand villeicht einen (eiförmi­gen) Schild (mit einem Medusenhaupt ge­schmückt ?) haltend. Auch auf der anderen Schmalseite des Steinblockes wurde eine Soldatenfigur in steifer frontaler Stellung herausgemeisselt. Sie hält eine Lanze in ihrer linken Hand und steht ebenfalls, auf einem Postament. Die Fundstelle dieses unseres Steindenk­males mit Inschrift ist laut gütiger münd­licher Mitteilung A . Balogh's : Bsztergom­Szentgyörgymező. Seine Inschrift ergänze ich folgendermassen : [D(is)] M(anibus) | M(arco) Aure(lio) Prisc[o] | [mil(iti ?). coh­(ortis) I Ulp(iae)] I Pann(oniorum) et P(ub­liae) Ael(iae) P[ro] [ cell(a)e parentibus [pien] [ tissimis et Aurel[i(a)e] | Priscill(a)e soro[ri] [ P(ublius) Aurel(ius) Pröc[lia]nus | [c] ornicul(arius) trib(uni) [mil] (itum) leg­(ionis) | [I ad(iutricis) A] ntonini(anae) filius ex frugali j [tat] e et stipendio suorum fecit. Die von mir vorgeschlagenen Ergänzun­gen stehen zwischen gewöhnlichen, die weggekratzten zwischen eckigen Klammern. Auffallend ist die systematische Anwendung des Ineinanderschreibens der Buchstaben und der Überhöhung mit dem I. Die Ergänzung des Truppenkörper-Namens des Verstorbenen wird durch das am Beginn der vierten Zeile stehende Wort PA NN sicher gemacht (auf diese Art konnte nur der Name des erwähnten selbständigen Volks­Bataillons unter den ähnlichen Formatio­nen beginnen, die sich im Pannonién ein­fanden). Der Sohn ist bestimmt Mitglied einer Legion (siehe den Abschluss der 9.-ten Zeile) . Aller Wahrscheinlichkeit nach konnte sie um Fsztergom die legio I adiutrix (die ständige Garnison von Brigetio), oder die iT adiutrix sein, deren ständiges Lager nicht weit davon, in Aquincum war. Am Beginn der 10.-ten Zeile ist aber für eine Einfügung an der herausgebrochenen Stelle bloss für 2—3 Buchstaben Raum, mithin fällt unsere Wahl auf den kürzeren Brigadennamen. Wir haben es hier einem Familien-Grab­denkmal zutun, eben darum dürfte man allein aus dieser Grabinschrift nicht folgern, dass die Verbände von Männern aus dieser Familie sich an Ort und Stelle betätigt hatten. Aber andere Quellangaben bezeugen, dass Teile beider Truppenkörper »legio I adiutrix« und »cohors I Ulpia Pannoniorum« (Anm. 72) an der Fundstelle tätig waren. Ein 533

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