Budapest Régiségei 13. (1943)
ÉRTESÍTŐ - Auszüge = Estratti = Summaries 485-575
waren Firmen und Meister-Stempel ersichtlich, zum Beispiel: SEVERIANI, PRIMI, VRSVLI (Kreuzung der Maj láth- und Vedergasse) . Im Jahre 1939 beschränkten wir unsere Forschungsarbeiten hauptsächlich auf die Szélgasse und auf ihre Umgebung. An der Ecke der Szél- und Kórházgasse ergaben sich Spuren, als wenn sich hier das westliche Tor des Legionslagers (porta decumana) befunden hätte. Hier kamen von verschiedenen bauenden Truppenkörpern gestempelte Ziegel zum Vorschein (COHPT, LEGII AD, LEG X G P F, COH A, CHO, LEG IUI F), welche beweisen, dass man hier noch immer mit Militärgebäuden zu tun hat ; westlich davon (hinter der Altofner Markthalle in der Kórházgasse, wo später die Zinshäuser des Magistrates erbaut wurden), an einem grossen leeren Platze wurden lange (in ostwestlicher und nordsüdlicher Richtung sich hinziehende) Forschungsgräben ausgehoben, in welchen man keine stärkeren Mauern fand. Das weist darauf hin, dass die westlichen Mauern des nach Westen vorgeschobenen Teiles des Aquincumer Legionslagers ostwärts in der Richtung der Kerékgasse, oder vielleicht an der Stelle der Häuserreihe der Szélgasse zu erwarten sind, wo die an der Ecke der Szél- und Kórházgasse blossgelegte Baulichkeit wohl das westliche Tor des Castrums gewesen war. In der Szélgasse, an der Stelle des Lehrlingsheims haben wir ebenfalls Ausgrabungen gemacht. Um einen viereckigen Hof entdeckten wir ringsherum Räumlichkeiten. Weitere aufklärende Funde sind nicht zum Vorschein gekommen, sodass die Bestimmung dieses Hauses noch eine offene Frage bleibt. Dazu wäre es wichtig zu wissen, ob dieser Bau ausser- oder innerhalb des Castrums gestanden hatte. Beim Bau eines städtischen Zinshauses in der Raktárgasse im Jahre 1939 kamen mehrere wertvolle Kleinfunde ans Tageslicht. Ausser Bruchteilen verschiedener Tongef ässe sind ein Schwert (Gladius) , ein vierfüssiges, viereckiges Lämpchen aus Bronze (Abb. 23.), dann ein Stilus (aus Bronze verfertigt) , ein dreidochtiges Tonlämpchen, eine aus Bronze verfertigte Klingel und Stuckbruchteile hervorzuheben. 7 Die grosszügigen hauptstädtischen Arbeiten haben im Jahre 1940 geruht, deswegen sind unsere Forschungen nach Bedarf auf verschiedene Plätze verteilt worden. Die Blosslegung des II römischen Amphitheatrums hat das Hauptstädtische Museum in diesem Jahre beendet. Im östlichen Tore des schon früher entdeckten I. römischen Amphitheatrums konnte man einen Wasserablaufkanal feststellen (Bild 24.). Im Garten der Wohnsiedlung, die in der Nachbarschaft des Ruinenfeldes des Museums von Aquincum liegt, haben wir Ausgrabungen durchgeführt, welche die Fortsetzung der 11 Meter breiten Hauptstrasse, die die röm. Ansiedlung im westöstlicher Richtung durchschneidet, ergaben. Beiderseits dieser Hauptstrasse, auf ihrer weiteren Strecke nach Osten, wurden Ruinen römischer Geschäftstüren gefunden (Bild 25.). Am östlichen Abhang des Csúcsberges fanden wir Ruinen einer Mansio. Die Stempel der hier vorgefundenen Ziegel bestätigten uns, dass diese Station der Strassenbewachung schon anfangs des IL Jahrhunderts n. Chr. gestanden hatte und in der Mitte des IV. Jahrhunderts n. Chr. einer Ausbesserung unterzogen wurde. Im Keller des Hauses Bécsistrasse Nr. 195 und in der Pacsirtagasse Nr. 17 war ein in der Wand eingebettetes Tonwasserleitungsrohr feststellbar. Die Richtung der Wasserleitung weicht nach Osten von der nordsüdlichen Linie ab. Der Lauf des Wasserleitungsrohrsystems in der Pacsirtagasse ist jenem des an der Ecke der Vörösvári- und Szölökertgasse blossgelegten Aquaeductus ähnlich. Aus dem Nachlass des Herrn Óhegyi Eckermann (Kassierer der Kettenbrücke) haben wir im Jahre 1940 eine Silbermünze aus der Zeit des Kaisers Theodosius I. erworben, welche angeblich beiden Bauarbeiten der Budapester Kettenbrücke gefunden wurde. In einem Gasthaus auf dem Gebiete des Stadtteiles Rómaifürdő benützte man den Bruchteil eines röm. Grabsteines als Schwelle, den wir durch Tausch in unseren 533