Budapest Régiségei 13. (1943)
ÉRTESÍTŐ - Auszüge = Estratti = Summaries 485-575
1937 einen unversehrten Sandsteinaltar gefunden, dessen Buchstaben (mit roter Farbe gemalt) hineingeritzt sind (Abb. 12.). Bei dem Abbruch des Hauses Nr. 51 in der Majláthgasse wurde der untere Teil eines den Stier tötenden Mithras darstellenden Altar-Reliefs aus der Mauer an das Tageslichtgebracht. (Abb. 13.) Am Anfang der Táborhegyi-Strasse (bei dem 2. elektrischen Mast) wurde ein für den Liber Pater geweihter Altarstein gefunden (in drei Teile gebrochen) , welcher die Brfüllung des Gelübdes, das ein hiesiger Bewohner, Felix genannt, ablegte, dokumentiert (Bild 14). In demselben Jahre wurde das Museum durch eine nicht ganz vollständige Marmorstatue, welche vielleicht die Gottheit Apollo darstellt (neben dem I. Amphitheatrum gefunden), bereichert (Laureae Aquincenses. . . L, Abb. 15.) Von einem Antiquitätenhändler haben wir eine grosse Menge alter Münzen, in einem Tongefäss gefunden (in der Mókusgasse), weiter ein aus der Früheisenzeit stammendes Rasiermesser aus Bronze und eine Valentinianus lunior-Goldmünze gekauft. Die letztere fand man angeblich an der Grenze von Kőbánya (Steinbruch) und Kleinpest (sogenannte Grenzschenke) . Als Geschenk der Frau Ödön Fehér erhielten wir ein Bdelsteinplättchen, dessen Vorderseite das Brustbild des Kaisers Hadrianus schmückte, eine wohlerhaltene Fibel und mehrere Terra Sigillata-Bruchstücke, deren Namenstempel sind : BVSICI. M, COMITIALIS, FALLONI, LVTAEVS. F. u. s. w. Das Ziel unserer planmässigen Ausgrabungen war, die Festungsmauern des Legionslagers zu finden. Dies ist bisher leider noch nicht gelungen, aber die vorgekommenen negativen Funde haben uns der Klärung dieser Frage nähergebracht. Bei der Bauarbeit der Árpádfejedelem-Strasse im Jahre 1937 (an der Stelle des Altfoner Kais und am Ende der Lajosgasse) wurde ein mehrere Meter tiefer Graben für Kanalrohre gezogen, welcher einen wichtigen Längendurchschnitt für unsere Beobachtungen ergab, und zwar, dass man durch die ganze Länge der Árpádfej edelemstrasse (bis zu der Kulcsárgasse) keine so starken Mauern durchschnitt, welche die südliche Wand des Lagers hätten bilden können, sodass wir die südliche Lagermauer weiter nördlich der Kulcsár- und Naszádgasse erwarten müssen. Das an der Ecke der Lajos- und Kulcsárgasse vor der Altofner Pfarrkirche (ostwärts davon) zu dieser Zeit ausgegrabene Hallengebäude, welches durch eine Zellenreihe und eine davor befindliche Säulenreihe charakterisiert wurde, war also ein bürgerliches Bauwerk, welches neben dem Lager in der Kolonie (Canabae) lag. Es war überraschend, dass man beim Ausgraben der Kanäle für die Wasserwerke mehrere Gräber zerstörte, welche auf einem Orte lagen, wo man die Häuser der Canabae erwartete (Rupp Imregasse 120, Ofner Kai 12—14). Danach haben sich die Römer am Bnde ihrer Herrschaft in der Nähe der Wohnhäuser begraben lassen. Die in den Kellern der abgerissenen Häuser durchgeführten Forschungsgrabungen haben uns mit einigen aus dem Mittelalter stammenden Mauerresten bekanntgemacht, was auch die gefundenen Tongeschirr-Stücke (aus dem XV. Jahrhundert) bekräftigen (Lajosgasse 173, 177, 183; Ofner Kai 12, 13; Lajosund Kulcsárgasse, beziehungsweise Naszádgasse-Bcke.). Der Arbeitsplan des Ausgrabungsjahres 1938 zeigte die zusammenhängende Fortsetzung des vergangenen Jahres. Der Bau der neuen, nach Szentendre führenden Hauptstrasse wurde, vom Florianplatz aus, in nördlicher Richtung weiter fortgesetzt, sodass auch wir unser Forschungsgebiet weiter nördlich verlegten. Am Platze des abgetragenen Hauses Miklósgasse No. 4 wurde (neben dem Lagerbad am Florianplatz), beim Ausheben der Kanalgräben der hinausführenden Hauptstrasse, ein Gemäuer gefunden, welches sich in zwei Richtungen 4 Meter dick erstreckte und einen Terrazzo-Kern, sowie auf der Oberfläche abgelagerte Wassersteinspuren hatte . Alles deutet darauf hin, dass wir höchstwahrscheinlich den Resten eines Wassersammelbeckens gegenüberstehen, das zu den Gebäuden des Militärspitals gehörte, die alle um den Florianplatz herum lagen. 531 M"