Nyelvtudományi Közlemények 91. kötet (1990)

Tanulmányok - Leskinen, Heikki: Die Beziehungen der nördlichen osfi. Sprachen 155

Die Beziehungen der nördlichen osfi. Sprachen Die ostseefinnischen Sprachen werden seit alters her in zwei Haupt­zweige eingeteilt: die nördlichen und die südlichen. Zu den ersteren gehören Finnisch, Ingrisch, Karelisch-Olonetzisch, Lydisch und Wepsisch; die letzte­ren bilden das Wotische, das Estnische und das Livische. Diese Gruppie­rung geht schon auf E.N. Setälä zurück (s. z.B. 1917. 366). Nach Heikki Ojansuu ist sie "seit etwa 1890 allgemein gebräuchlich und anerkannt" (1922.139, Anm. 2). Ojansuu selbst jedoch heftete besondere Aufmerk­samkeit darauf, daß das ostseefinnische Gebiet in vielen Fällen von einer in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Grenze durchschnitten wird (a.a.O. 139— 145). Östlich dieser Linie bleibt die ganze Nordgruppe mit Ausnahme der finnischen Westmundarten, die sich damit den südlich vom Finnischen Meer­busen gesprochenen osfi. Sprachen anschliessen. Zwischen diesen Ansichten besteht mithin ein offensichtlicher, die Stellung die finnischen Westmundar­ten betreffender Widerspruch: Setälä stellt sie in die Gruppe der nördlichen Sprachformen, während Ojansuu ihre südlichen Verbindungen unterstreicht. Die Gruppierung Ojansuus hatte eine ziemlich positive Wirkung auf die finnische Sprachforschung. Die Ost-West-Trennung wurde erfolgreich sowohl für die Untersuchung der Lautgeschichte des Finnischen wie auch vor allem zur Klärung des Wortschatzes des osfi. Sprachen zugrunde gelegt. In der letz­ten Zeit ist allerdings auch die Auffassung Setäläs wieder in den Blickpunkt gerückt. Auf ihrer Grundlage wurden vornehmlich Entstehungsprobleme der finnischen Sprache untersucht. Impulse dazu wenigstens teilweise der Arti­kel von Alo Raun (1971.49-98) gegeben. Raun teilt die osfi. Sprachen wie Setälä in eine Nord- und eine Südgruppe ein. Anhand umfassenden Materi­als versucht er aufzuzeigen, daß die erstere bedeutend einheitlicher ist als die letztere. Dies rührt seiner Meinung nach nicht daher, daß die Nordgruppe sich als einheitliche Formation von der Südgruppe getrennt hätte, sondern hat seine Ursache darin, daß die Mitglieder des nördlichen Zweigs nach dem Zerfall des Urfinnischen in feste Berührungen miteinander geraten sind. In Finnland wurden die Beziehungen der osfi. Sprachen und die Mund­artgruppierung des Urfinnischen vor allem von Terho Itkonen erörtert (1972, Nyelvtudományi Közlemények 91. 1990.

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