Nyelvtudományi Közlemények 81. kötet (1979)

Tanulmányok - Katz, Hartmut: Tierisches 380

TIERISCHES 381 1.4. Fürs Vor-Urselk. wäre nach den vorgetragenen Hypothesen ein *pijwáj§ 'Eule, Uhu' rekonstruierbar. Nun ist die Eule, wie man weiß, ein Nachttier, was auch in ihrer jur. Benennung (0) pin-särma (pï 'Nacht' + n Gen. + särma 'Vogel, Tier'; JANHTJNEN 136) zum Ausdruck kommt. Wenn man postuliert, daß auch dem (vor-)selk. Wort diese Anschauung zugrunde­liegt, so wäre *pijwajd zu analysieren als *pi 'Nacht' (JANHTJNEN 123; urselk. *pi) -f- *j (Adj.-Suffix4) -(- *wájd, dem man die die Bedeutung 'Vogel' oder wenigstens (allgemeiner) 'Tier' zuschreiben müßte. 1.4.1. Nun kann als bekannt gelten, daß 'Tier' im Uralischen und Ur-Finnisch-Ugrischen unbekannt war5 und in den Einzelsprachen eine Bedeu­tungserweiterung von 'Vogel' sein kann, wie das z. B. von ursam. *sarmá (JANHTJNEN 136; dieses Wort hat nach den hier vorgetragenen Vorstellungen das selbständig nicht mehr erscheinende ursam. *wáj§ verdrängt) oder finn. Urdu 'Vogel, Tier' gilt. Das wird im folgenden vorausgesetzt. 2. Es soll nun nach Beispielen gefahndet werden, in denen sich ein An­satz *wâjê 'Vogel, (» Tier' bewährt. 2.1. Für selkTas findet sich in PROKOFJEVS Aufzeichnungen ein titija 'Vöglein' (Gr. 101, SW 268), bei dem nicht nur wieder -j- auffällt, sondern noch mehr das bei Prokofjev singulare -i- in der Nebensilbe von Wurzeln.6In dem Wort ist eine Entsprechung von selkTy. cicd7 id. zu suchen. Den alten Auslaut vokal dieses Wortes kennt man bisher nicht, kann aber annehmen, daß sich in -i- wieder das Adj.-Suffix *j verbirgt, und ein *cic3 -\- j-wâjd (etwa 'Vögelchen-Tier') annehmen, das — durch Synkope, die hier und im folgenden generell für unbetonten Vokal der zweiten Silbe nach postvokalischem Kon­sonanten postuliert wird — cicjwâjd ^> *ciciwa > cicia (o. ä.) >> titija wurde. 2.1.1. Ein ganz ähnlicher Fall ist (CL 76, vgl. auch Anl. 179) N pur 'Anas clangula' ~ MO K Tschl 00 pur ja, NP püria: < *pür(38) + j-wáj§.9 2.1.2. JANHTJNEN teilt (S. 31) aus Donners Material ein Ty tsorgliip 'Ren­tierkalb' mit, das er als Deminutivum zu ursam. *c§rkdj- (~ *C3rJc3-) ansieht. Das in Frage kommende Dem.-Suffix ist urselk. *-l'a, das aber in Ty. kaum in der angegebenen Form vertreten sein kann (vgl. ST 16). Wahrscheinlicher er­scheint auch hier ein Ansatz *c§rkdj + dj-wájd.1Q 2.2. Wenn in selk. -a ein Reflex von *wâj§ 'Vogel, Tier' vorliegen kann, kann man dies auch in *paktdra 'Hase' (CL 71) vermuten, das sich historisch als *p§kt3 -f r-wàjd 'Lauf-Tier' (zu *paktd- 'laufen' [CL 71, SW 174]) deuten 4 Im Selk. später > *l, vgl. KATZ 1979. Fürs Ursam. scheint *j wie *j§ rekonstruier­bar zu sein, vgl. LEHTISALO 1936. 59. 5 Vgl. RÉDEI 1963. 162; BROICHER—SCHMIDT 1975. 294: „[Es] gibt im Syrjäni­schen kein Wort für 'Säugetier' bzw. für 'Tier', während 'Vogel' klar belegt ist." 6 Die in SW in dieser Position auftretenden i entsprechen bei PROKOFJEV l, einer Variante von (i) in palatalisierter Umgebung. 7 [tëïdzt] (DONNER), in ST 49f. als (cïSd) gedeutet. Wenn PROKOFJEVS Angabe korrekt ist, muß in Ty indessen mit Dehnung von (i) in offener Silbe (s. ST 19) gerechnet werden. 8 In N ist urselk. *-a nach sonoranten Konsonanten geschwunden. 9 Hierher wohl auch (CL 31f.) N qämia <~^ N MO NP Tsch. qäwia „sitn (fisk utan skinn)"; zu ursam. *kàjmà 'Knochenmark' (JANHTJNEN 58), also < *kdjind + j-wáj§ ? 10 Die lautliche Entwicklung ist freilich im Moment noch nicht ganz abzuklären: Ty. [-íj-] ist bisher m.W. ohne Parallelen. Ein ähnlich gelagerter Fall dürfte (JANHTJNEN 151) Ty. (D) t$ö$ 'Eidechse' vs. tsözeio 'kyy' (wo Deminutivbildung ausscheidet) sein.

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