Nyelvtudományi Közlemények 81. kötet (1979)

Tanulmányok - Katz, Hartmut: Bemerkunen zum selkupischen Translativ-Suffix „-wlä” 373

374 HARTMUT KATZ jqumdwlej5 (ib. 268; HAJDÚ: 1. c.) Iv(ankino) jpräkdwlej5 (ib. 272, HAJDÚ: 1. c; präk 'Nebenfluß) Süd: NS jäte 4- wle\ (ib. 277; HAJDÚ: 1. c; äte 'Rentier') Iqumdwlej5 (ib. 277; HAJDÚ: 1. C.) KeM jquwdwlej (KUZMINA 1967, 285; HAJDÚ: 1. c.) KeO: Markovo jto + wlej (ib. 268; HAJDÚ: 1. c; to 'See') Los jsiydrdwlej (BEKKER 1978, 170; siydr 'Kuh') (PROKOFJEV) Jcanawlä* (Gr 7; HAJDÚ: 1. c. 21; Jcanar) 'Hund'). 1.5. -Ue, belegbar im Mittel- und Süd-Selk., vgl. Mitte: Iv. jkonerka + llej (KUZMINA 1968, 274; HAJDÚ: le; konerka 'Lamm') ßoqa + llej (ih. 273; HAJDÚ: 1. c; loqa 'Fuchs'); jpräkdllej (ib. 272 [neben präkdwle, vgl. 1.4.]; HAJDÚ: 1. c.) Süd: KeM j-llej (KUZMINA 1968, 262, ohne Beispiele). 2. Die in 1.2. —1.5. belegten Formen haben eine gewisse zeitliche Distri­bution: -gle ist charakteristisch für die älteren Quellen (bis MAKARIJ [1900]), ein Nachzügler (Fehler?) in DUL'ZON 1966; -yle erscheint spärlich in den älteren Quellen, sowie neuerdings in Quellen der „Tomsker Schule"; -wie tritt erstmalig bei PROKOFJEV auf; -Ue ist auf die jüngsten Aufzeichnungen beschränkt. 3. HAJDÚ etymologisiert vier der in 1. gen. Suffixe. 3.1. *-le verbindet er (1973, 23) mit kam. -h (z. B. bulan-h 'zum Elch', vgl. KÜNNAP 1971. 77, 101, 117). Nun ergibt JANHUNENS (1977) Material, daß im Selk. ursam. *-à, *-ä, *-§ (andere Auslautvokale setzt er nicht an) im Selk. einheitlich-zu *-d wurden. Urselk. *-e erklärt er aus *-§j§ oder *-§jdj. Wählt man erstere Möglichkeit, so ergibt sich also ein älteres *-l§ (^ kam. h) 4- *jâ, welchletzteres Element mit dem kam. Lativsuffix -i (vgl. KÜNNAP 1971. 79, 101) verbunden werden kann. Zum Lautlichen vgl. (JANHUNEN 1977. 77) ursam. *kul§j§ 'Rabe' > urselk. *kule ~ kam. kuli. 3.2. -gle und -yle führt HAJDÚ (1973. 27; [1973/4, 52) vorsichtig auf das Dual-Suffix *-qd 4- (3.1.) *-le zurück, wobei das Beispiel (GRIGOROVSKIJ kettit na sid sir i tabla kugle megvág 'er schlägt die zwei Kühe, und sie verwandeln sich in Menschen [d. h. eig. = in zwei Menschen]' als historische Brücke dienen soll. Prinzipiell läßt er aber die Frage offen („natürlich sind auch andere Er­klärungen möglich"). 3.2.1. Zu dem Vorschlag ist zunächst zu sagen, daß schwer erklärbar ist, warum eine so exzeptionelle Konstellation wie die von Hajdú dokumentierte die Dualendung zu einem integrierendenBestandteil eines Trsl.-Suffixes machen sollte. Gegen Hajdús „historische Brücke" wäre zudem einzuwenden, daß a) kugle als Dualform von qum schwerlich in Frage kommt,6 b) kugle als Singular-Form durchaus erwartungsgemäß ist.7 Eine Antithese erscheint also erwünscht. 5 Im Original für (d) [-o-] bzw. [-W-] infolge der labialen Umgebung. 6 Urselk. ist wohl *qumoq9 anzusetzen, vgl. (CL 141) Tas kumóg (= Iqurno-qg/), Ty. qüöqs (ST 111 mit weiteren Belegen). Im Südselk. wäre also *quwoqd oder *quoqa zu erwar­ten (vergleichbar etwa CL 126 K kyyogan [= fküoqgnf] < *kür]0-qen). 7 Vgl. etwa SW 34 soma, werqi surilatqo esentätit 'sie werden gute, große Vöglein [Sing.] werden', ib. 6arjaC tettal qumit ofiseritqo esikätit 'nur die reichen Leute wurden Offiziere [Sing.], auch 239 kooperatiwti 108 kolhozil ima clenitqo eseeätin '108 Kolchos-Weiber [o:-Frauen] sind im Konsum Mitglied geworden'.

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