Nyelvtudományi Közlemények 72. kötet (1970)

Tanulmányok - M. Velenyák Zsófia: A „nap levő” szerkezet a cseremiszben [Die Entsprechung der ungarischen Konstruktion nap levő ’der Sonne ähnlich, gleich’ (eig. „Sonneseiend”) im Tscheremissischen] 164

A „NAP LEVŐ" SZERKEZET A CSEREMISZBEN 167 Die Entsprechung der ungarischen Konstruktion nap levő 'der Sonne ähnlich, gleich' [eig. „Sonne-seiend"] im Tscheremissischen Der Verfasser weist die Partizipialkonstruktion vom Typ ung. nap-levő, die bisher nur aus dem ungarischen Zweig und dem Samojedischen bekannt war, auch im Tschere­missischen nach. Als zweites Glied der Konstruktion tritt im Tscheremissischen die Ablei­tung des Existenzverbs mit dem Suffix -se, -S&, -Se des Part. Praes. auf. Vgl. z. B. C n'önr liSe 'Stieftochter, an Kindes statt angenommenes Mädchen'. Die wörtliche Bedeutung ist: 'leány levő; „Tochter-seiend"'. Der Verfasser führt Beispiele aus dem handschriftlichen lexikalischen Material von Ödön Beke in folgender Gruppierung an: a) Sowohl das Partizip, als auch seine Ergänzung stehen in Grundform; b) Das Partizip nimmt eine Personalendung an; c) Das Partizip nimmt eine Personalendung + die Akkusativendung -m an; d) Partizip + Px + Ablativendung -lets; e) Das erste Glied ist mit einer Possessivendung versehen; f) Das erste Glied ist mit einer Essivendung versehen. Auf Grund der Beispiele kann es festgestellt werden, daß das erste Glied des Parti­zipialgefüges im allgemeinen ein Nomen ist, das einen Zustand ausdrückt, und daß die Funktion des Partizips ist, die temporalen Verhältnisse zürn Ausdruck zu bringen. Indem der Verfasser die tscheremissische Partizipialkonstruktion mit den ugrischen, samojedischen und altaischen Entsprechungen vergleicht, stellt er die folgenden abwei­chenden Eigenheiten im Tscheremissischen fest: a) Dem Existenzverb können sich auch Personal- und Kasusendungen anschließen. b) Das Partizip kommt auch selbständig, ohne das erste Glied vor. Die Konstruktion kann im Tscheremissischen nur mehr in ihren Resten nachgewie­sen werden. ZSÓFIA M. VELENYÀK

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