Nyelvtudományi Közlemények 72. kötet (1970)

Tanulmányok - Katz, Hartmut: Zwei Etymologien 147

Zwei Etymologien 1. Fi. viha und Verwandtes Der Fragekomplex hat eine so lange Geschichte, daß ich hier verzichten muß, sie zu erzählen. Ich setze also eine gewisse Vertrautheit mit dem Thema voraus. Das Material findet man am besten bei VASVERŐ : NyK. XXI, 45—53; JACOBSOHN, ArUgrof. 26—29; HAKULINEN: MSFOU. 98 :189—195; E. ITKONEN: FUF. XXXI, 182, 311; FUCHS: FUF XXXIII, 164-70; LYTKIN, PermVok. 132; COLLINDER, IUrSprg. 71, FUV. 140 f. Es handelt sich, grob gesprochen, um die• folgenden drei Gruppen: 1) fi. viho „viror", vihanta, vihreä „grün", etc.; mord. ozo „gelb", tscher. uzar «grün», wotj. voz, syrj vez id.; 2) fi. viha „Gift" (nur Ostseefi.), vi­hanen „bitter" usw.; 3) fi. viha „ira, odium, hostilitas, inimicitia", estn. (WIEDEMANN) wiha „Zorn, Haß, Feindschaft", lp. (NIELSEN) vésse ,,hate, hat­red, grudge" (< fi. nach E. ITKONEN, UAJb. XXVIII, 79), syrj. vez „Be­gierde," auch: „Zorn" (FUCHS: FUF. XXXIII, 169), wotj. voz „Zorn."1 Diese Gruppen semantisch zu verbinden, hat man auf zwei Arten ver­sucht. Die erste, hauptsächlich von VASVERŐ ausgebaute, subsumiert sie unter einer Urbedeutung 'Galle', was ja sehr einleuchtet, aber den Nachteil hat, daß diese Bedeutung in den Belegen nirgends auftritt. Aus diesem Grund hat HAKULINEN einen zweiten Erklärungsversuch unternommen, der von der Bedeutung „grün" ausgeht. Nämlich: „DieTatsache, daß sich aus der Bedeutung 'grün' leicht die Bedeutung 'bitter, beißend' entwickelt und aus dieser wiede­rum 'Bitterkeit, Gift', bedarf keiner weitläufigen Erklärung", mit dem fol­genden Hinweis, daß grüne Früchte und Rüben gewöhnlich bitter von Geschmack seien (a. O. 192). Dann wird weiter entwickelt, daß aus einer „physiologischen Bitterkeit" leicht eine „psychische" werden kann, und der Kreis ist geschlossen. Da man bisher nur fi. viha aus dem Arischen (ai. visa-, aw. visa- 'Gift') ganz gut erklärt hat, wird nur für das Arische (bzw. Idg.) auch eine Grundbe­deutung 'grün' gesucht und auf lat. viridis verwiesen, eine Idee, die ja im Prinzip schon bei JACOBSOHN steht. Diese Erklärung, die, soweit ich sehe, weithin akzeptiert wird, hat ihren wunden Punkt darin, daß in den ostseefi. Sprachen ja offensichtlich die Bedeutung 'Gift' nicht von 'bitter' abgeleitet ist, sondern umgekehrt 'bitter' von 'Gift', nämlich fi. vihanen von viha, liv. vi'jji 'giftig' von vijä 'Gift' (KETTUNEN, LivWb. 487a). Im Wepsischen scheint nur vihä 'Schlangengift, (Haß, Zorn)' belegt zu sein (nach COLLINDER, IUrSprg. 71), 1 Ausgespart werden aus der folgenden Erörterung die samojedische Sippe jur. padea „Galle" usw. und die von ZsiRAii(MNy XXIII, 318) mit Fragezeichen beigezoge­nen ostj. und wog. Wörter, da sie lautlich erhebliche Schwierigkeiten machen. Sie spielen wohl auch in der derzeitigen Diskussion kaum mehr eine Rolle. 10*

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