Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 52. (2007)

TISCHER, Anuschka: Die Bellegarde-Akten im Historischen Staatsarchiv Lettlands in Riga: Quellen zur transnationalen Geschichte einer savoyisch-österreichischen Adelsfamilie und ihres Umfelds vom 15. bis zum 20. Jahrhundert

Anuschka Tischer Theresia 1741 wurde auf das Patent Karls V. Bezug genommen.8 Mitte der 1760er Jahre spielte es eine zentrale Rolle für das weitere Schicksal der Bellegarde: 1764 und 1765 musste Janus de Bellegarde d'Entremont gemeinsam mit seinen Brüdern und Neffen vor dem obersten Gerichtshof in Turin einen Prozess gegen Zweifel an der Herkunft und dem Wappen der Familie führen, die in der Ständegesellschaft des 18. Jahrhunderts den gesellschaftlichen und politischen Niedergang hätten bedeuten können. Im Vorfeld dieses Prozesses trugen die Bellegarde zahlreiches genealogisches Material zusammen und ließen es nach Beendigung des Prozesses 1765 zusammen mit einem Stammbaum, beginnend bei dem 1441 verstorbenen Jean Noyel, und den Prozessakten drucken, um nach dem Gericht auch der Öffentlichkeit die Rechtmäßigkeit ihrer Titel und ihres Ranges zu 8 1765 erstellte beglaubigte Kopie des 1741 von Maria Theresia ausgefertigten Inkolatsdiploms: LVVA 1 100, ap. 14, lieta 105 fol. 49-40v. Die Akten der am 13. September 1741 vollzogenen Erhebung finden sich im Österreichischen Staatsarchiv in der Abteilung Allgemeines Verwaltungsarchiv unter den Adelsakten der böhmisch-österreichischen Hofkanzlei. Für den freundlichen Hinweis auf den Archivort und den genauen Charakter des Diploms danke ich Herrn Staatsarchivar Dr. Andreas Comaro (Wien). 320 Abbildung 2: Notariell beglaubigte Kopie (Transsumpt) der vorherigen Urkunde, Chambéry 1640 Februar 17 (LVVA 1100, ap. 14, lieta 61).

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