Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 49. (2001) - Quellen zur Militärgeschichte – 200 Jahre Kriegsarchiv
BROUCEK, Peter: Bemerkungen zu den Manuskripte-Sammlungen des Kriegsarchivs
Schließlich wurde der Versuch gemacht, die Abteilung XXIX der Mémoires (Uniformkunde, Fahnenkunde, Abzeichenkunde, Ordenskunde, Siegelkunde, Waffenkunde) zu reaktivieren. Der Bestand „Mémoires“, der nunmehr in Kartons erliegt, ist durch einen Band „Sach- und Personenindex“ sowie durch 29 Register erschlossen. Die Behelfe liegen derzeit nur handschriftlich vor. Zeitraum 1918-1938 Was auch immer im Kriegsarchiv (und im Kriegspressequartier) in der Zeit von 1914 bis zum Zusammenbruch geleistet wurde, es ist - vielleicht mit Ausnahme von den wenigen Elaboraten der „Schlachtfeldführergruppe“ - nichts Endgültiges gewesen." Nachher war es zunächst Aufgabe des hervorragenden Presseoffiziers des Armeeoberkommandos und vorherigen Angehörigen des Kriegsarchivs Edmund Glaise v. Horstenau eine Gruppe militärischer „Staatsakten“* 14 15 16 17 18 * aus den Akten des Armeeoberkommandos, des Generalstabes und der Militärkanzlei Seiner Majestät zusammenzutragen, sowie schleunigst drei Persönlichkeiten zur Herausgabe ihrer Memoiren zu veranlassen: nämlich die beiden Chefs des Generalstabes Franz Graf Conrad von Hötzendorf und Arthur Arz von Straußenburg sowie den Delegierten der Deutschen Obersten Heeresleitung beim Armeeoberkommando Generalleutnant August v. Cramon.'5 Bei Conrad'6 und Crarnon'7 ist dies Glaise- Horstenau höchst verdienstvoller Weise gelungen, von einer wissenschaftlichen Leistung wird man aber nicht sprechen können. So war es eine Schriften- und Plänesammlung „Technik im Weltkrieg“, die durch das „Wissenschaftliche Komitee“ des Kriegsministeriums vorbereitet und nach 1918 vom damaligen Amtsleiter des Staatsamtes für Heerwesen Oberst Theodor Körner von Siegringen gefordert wurde.'11 Ihr Protagonist nach 1918 wurde der Leiter der Geniegruppe im AOK Generalmajor i. R. Ing. Theodor Brosch von AaBemerkungen zu den Manuskripte-Sammlungen des Kriegsarchivs " Inventar, Bd. I, S. 22; , Bd. 2, S. 18; Broucek, Peter: Das Kriegspressequartier und die literarischen Gruppen im Kriegsarchiv 1914 -1918. In: Österreich und der Große Krieg 1914— 1918, hrsg. von Klaus Amann und Huben Lengauer. Wien 1989, S. 132 - 139. 14 Derselbe: Die „Abteilung für militärische Staatsakten" (1918-1920) im Kriegsarchiv. In: Scrinium 28 (1983), S. 324 - 332. 15 Derselbe: Der Nachlaß Feldmarschall Conrads und das Kriegsarchiv. In: MÖStA 28 (1975), S. 164 - 182; Derselbe: Über den Schriftennachlaß des Feldmarschalls Franz Conrad von Höt- zendorf im Kriegsarchiv. In: MÖStA 43 (1993), S. 156 - 167. 16 Feldmarschall Conrad. Aus meiner Dienstzeit. 1906-1918. Bd. 1 - 5. Wien, 1921-1925. 17 Cramon, August von: Unser österreichisch-ungarischer Bundesgenosse im Weltkriege. Erinnerungen aus meiner vierjährigen Tätigkeit als bevollmächtigter deutscher General beim k. u. k. Armeeoberkommando. Berlin 1920. 18 Steinböck, Erwin: Der Plan eines österreichischen kriegstechnischen Geschichtswerkes über den ersten Weltkrieg. In: Militäria Austriaca 3 (1979), S. 91 - 94. 123