Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 47. (1999)

STÖGMANN, Arthur: Die Erschließung von Prozeßakten des Reichshofrats im Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien. Ein Projektzwischenbericht

Arthur Stögmann der Erfassung Nachteile, da darin Hinweise auf Aktenbeilagen zur Gänze fehlen und somit der inhaltlichen Erschließung der Akten enge Grenzen gesetzt sind. Gesamtprojekt Um diesen Erschließungsdefiziten abzuhelfen, wurde 1997 auf einer Tagung in Göttingen zum Thema „Konkurrenzen zwischen RHR und RKG“ die Durchführung eines großen Projekts zur Neuverzeichnung der reichshofrätlichen Judizialakten diskutiert und ins Auge gefaßt. Sämtliche Teilnehmer haben die Sinnhaftigkeit eines solchen Projektes anerkannt.” Da die Masse des Materials die Kapazitäten einer einzelnen Institution bei wei­tem übersteigt, sollen mehrere Forschungsstätten die Durchführung von koordi­nierten und später zusammenzuführenden Teilprojekten übernehmen. Die wissen­schaftliche Leitung für das Gesamtuntemehmen wird einem mit österreichischen und deutschen Wissenschaftlern besetzten Gremium übertragen, das bei entspre­chender Förderung durch Mitglieder aus anderen Ländern ergänzt werden kann. Auf deutscher Seite haben sich die Historiker Winfried Schulze (München), Bern­hard Diestelkamp (Frankfurt) und Wolfgang Sellert (Göttingen), auf österreichi­scher die Historiker Alfred Kohler (Wien) und Leopold Auer (Wien) zur Teilnah­me bereit erklärt. Als erstes Teilprojekt wurde im Dezember 1998 ein beim „Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank“ eingebrachter Antrag auf Digitalisierung der Bände 1-8 des „Wölfischen Repertoriums“ bewilligt, wonach ein wissenschaftli­cher Bearbeiter das genannte Verzeichnis textuell in elektronischer Form erfaßt. Die Arbeit an diesem Projekt wurde am 1. Jänner 1999 aufgenommen und wird bis Ende August 1999 ganztägig, in den Monaten September und Oktober 1999 halb­tägig, sowie im Jahr 2000 als Teilzeitbeschäftigung durchgeführt. Wegen der Kür­zung der beantragten Mittel wird bis dahin allerdings nur ein Teil der ursprünglich vorgesehenen Bände erfaßt werden können.33 34 35 Kürzlich genehmigte die Volkswa­genstiftung die von Wolfgang Sellert beantragte Erschließung der Serie „Alte Pra­ger Akten“ für die Dauer von vier Jahren als weiteres, allerdings wesentlich besser dotiertes Teilprojekt.'5 33 Eine Neuerschließung der RHR-Bestände wird auch von Uhlhorn: Mandatsprozeß, S. 4, unter Hinweis auf die Mängel der bestehenden Behelfe als wünschenswert bezeichnet. 34 Das Projekt steht unter der Leitung von Dr. Leopold Auer (Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien) und wird vom Verfasser des vorliegenden Beitrages bearbeitet. 35 Zu den „Alten Prager Akten“ Vgl. Anm. 25. Siehe auch Bittner: Gesamtinventar. Bd. 1, S. 301 f. 256

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