Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 47. (1999)
SAPPER, Christian: Kinder des Geblüts – die Bastarde Kaiser Rudolfs II.
KINDER DES GEBLÜTS - DIE BASTARDE KAISER RUDOLFS II. Von Christian Sapper I. Donna Elisabeth. 1580-1624 (S. 1), 1.1. Rudolf II. - Mensch und Familienvater. 1552-1612 (S. 1), 1.2. Mutter und Tochter (S. 7), 2. Don Julius Caesar. 1585-1609 (S. 9), 2.1. Paul von Krauseneck (S. 11), 2.2. Prag, Gaming und Krumau (S. 13), 3. Donna Carolina. 1591-1662 (S. 20), 4. Don Matthias. 1594-1626 (S. 29), 4.1. Familiäre Bande (S. 30), 4.1.1. Jacopo da Strada. 1515-1588 (S. 30), 4.1.2. Ottavio da Strada. 1550-1606 (S. 34), 4.1.3. Anna Maria Ranft. 1579-1629 (S. 36), 4.1.4. Christoph Ranft. 1561-1642 (S. 38), 4.2. Don Matthias. Jugend und Erziehung (S. 44), 4.3. Der Venezianerkrieg (S. 55), 4.4. Wien, Brüssel und Südböhmen (S. 58), 4.5. Das Eheprojekt (S. 62), 4.6. Geldsorgen, Reisen und Militärdienst (S. 70), 4.7. Fürstlicher Müßiggang und letzte Lebensjahre (S. 79), 5. Don Karl. 1603-1628 (S. 93), 6. Donna Dorothea. 1612-1694 (S. 112). 1. Donna Elisabeth. 1580-1624 1.1. Rudolf II. - Mensch und Familienvater. 1552-1612 Rudolf II. ist weithin bekannt. Hier soll nur kurz auf das Privatleben des Kaisers als Vater von sechs Kindern - so wie es sich seinen informierten Zeitgenossen dargestellt hat - eingegangen werden. Rudolf wurde 1552, am 18. Juli im Zeichen des Krebses geboren. Er kam im Alter von elf Jahren nach Spanien, um am Hofe Philipps II. eine Erziehung im katholischen Glauben seiner Vorväter zu erhalten. Begleitet wurde er von Adam von Dietrichstein und Wolfgang Rumpf, die ihm später seine Regierungsgeschäfte fuhren werden. Das in Spanien erworbene bedächtige Benehmen, die hohe Meinung von der eigenen Würde und das spanische Zeremoniell sollten ihm - nach einhelligem Bericht der Zeitgenossen - für den Rest seines Lebens erhalten bleiben.' Er hatte sehr blitzende Augen, unter dickbewachsenen finstern Augenbrauen und ein so majestätisches Ansehen, daß öfters Gesandte, die an vielen Höfen ihre Geschäfte glücklich ausgeführt hatten, bey den Audienzen verstummeten, und nur mit Mühe durch sein leutseliges Zureden wieder in die nöthige Fassung gebracht wurden.1 2 1571 kehrte er nach Österreich zurück, am 26. September 1572 erfolgt die Krönung zum König von Ungarn und am 22. September 1575 empfangt er in Prag die Wenzelskrone. Er bleibt zunächst in Prag und lernt die Stadt zu lieben. Am 27. Oktober 1575 wird Rudolf am Regensburger Reichstag einstimmig zum Römi1 Fiedler, Joseph (Hrsg.): Die Relationen der Botschafter Venedigs über Deutschland und Österreich im 16. Jahrhundert. In: Fontes Rerum Austriacarum, Diplomataria XXX. Wien 1870. S. 336. 2 Khevenhüller, Franz Christoph: Conterfet Kupfferstich. 2 Bde. Leipzig 1721, Bd. 1, S. 30. Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 47/1999 1