Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 45. (1997)

AGSTNER, Rudolf: Von Chandos House zum Belgrave Square. Österreichs Botschaft in London 1815–1997

Von Chandos House zum Beigrave Square. Österreichs Botschaft in London 1815-1997 LSt. Sh. p. 1) Kaufschilling und groundlease ............................................... 36 000 2) Vertragskosten ........................................................................ 366 8. 4 3) Verzugszinsen 4 Vi % ............................................................. 217 16. 5 4) Bauauslagen (Adaptierungen, Renovierungen, elektrische 5 481 15. 1 Beleuchtung)........................................................................... 1 79 5 5) Auslagen für innere Dekorierung, Möblierung etc................. 7 560 13.11 1 83 19 Summe.................................................................................................. 49 626. 18. 8 363 14. Gesamtsumme...................................................................................... 49 990 7. 8 Es trat damit der wohl seltene Fall ein, daß ein Rest von 9 LSt. 12 sh. 4 pence verblieb. Die Buchhaltung des Ministeriums stellte fest, daß dem Ministerium für den Ankauf des Londoner Botschaftspalais 600 000 fl. zur Verfügung gestellt wur­den, welche kontokorrentmäßig bei der Boden-Credit-Anstalt hinterlegt wurden. Bis Ende Juni 1894 hatte sich dieses Kapital durch Zinsen auf 603 464 fl. 48 kr. erhöht. Die Gesamtkosten von 49 990 Lst. 7 sh. 8 p. ergaben umgerechnet 603 244, 16 fl.49, so daß sich ein Restbetrag von 216 fl. 32 kr. ergab. Das Ministerium nahm davon Abstand, diese Summe wieder in die gemeinsamen Aktiven einzustellen und beließ ihn der Botschaft London für kleinere Anschaffungen. VII. Das Botschaftspalais 1866-1914: Alltag Die Ausstattung der k. u. k. Botschaft scheint nicht unbedingt überreichlich gewe­sen zu sein. 1871 verlangte Botschafter Graf Beust „die ... vorhandenen 7 Dutzend silberner Eßbestecke zu veräußern und zehn Dutzend neuer Bestecke - mit kaiserli­cher Chiffre und Krone - anzuschaffen“, was auch geschah50. Kurios ist ein Bericht aus dem Jahre 1881: ... Die zum Inventar dieser Botschaft gehörigen Porträts S. M. des Kaisers ... und weiland Ihrer Majestäten der Kaiser Franz I und Ferdinand I waren im Verlaufe der Zeit unter der nachteiligen Einwirkung des Londoner Kohlenstaubs in einen so entstellten ge­schwärzten Zustand geraten, daß eine Restaurierung sowohl der Gemälde als der Rahmen sich im Interesse des äußeren Decorums der Botschaft als unerläßlich herausstellte ... Die Kosten hierfür betrugen 40 LSt.51. Einem Bericht aus dem Jahre 1893 über das Tafelsilber der Botschaft zufolge „befinden sich unter letzteren 96 Stück silberne 49 Ein Gulden von 1894 entspricht 1997 der Kaufkraft von 132,45 Schilling; die Gesamtkosten für Ankauf und Adaptierung des Botschaftspalais beliefen sich somit auf umgerechnet 79,899 688 Schilling (ÖStatZA). 50 HHStA Wien, AR, Fach 6/65, Erlaß MdÄ ZI. 588/III aus 1872. 51 Ebenda, Bericht Nr. IV-A-F an MdÄ vom 2. 2. 1881. 15

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