Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 42. (1992)
AGSTNER, Rudolf: Von der österreichisch-ungarischen Botschaft zum österreichischen Generalkonsulat Berlin. Zur Geschichte der k. u. k. bzw. österreichischen Vertretungsbehörden in der deutschen Hauptstadt 1871–1991
Rudolf Agstner mando in Wien anwies, „für den Dienst bei der k.u.k. Botschaft in Berlin ... ein gut erhaltenes offenes Personenauto inländischer Marke mit einem Lenker ehestens an die k.u.k. Botschaft in Berlin abzusenden. Für die Benützung des Autos ist ein Pauschalbetrag von K 50 täglich130) seitens des k.u.k. Ministeriums des k.u.k. Hauses und des Äußern zu entrichten ... “150 151). Das Automobil traf am 8. April 1918 in Berlin ein. 1919 wurde es dem liquidierenden Kriegsministerium als Dienstwagen für die deutsch-österr. Gesandtschaft Berlin abgekauft“152). 12. Nachdem die k.u.k. Botschaft durch ein Telegramm des deutschösterreichischen Staatsamtes für Äußeres vom 13. November 1918 No.233 vom Beschluß der provisorischen Nationalversammlung verständigtwurde, die Befugnisse der k.u.k. Ministerien, soweit sie sich auf Deutsch-Österreich bezogen, dem Staatsamte für Äußeres zu übertragen, depeschierte Botschafter Hohenlohe am 14. November 1918 nach Wien: „... erachte meine hiesige Tätigkeit in ihrem bisherigen Wirkungskreise für abgeschlossen und ersuche ... alle hiefür in Betracht kommenden Stellen davon in Kenntnis zu setzen, daß ich demzufolge von meinem Posten zurücktrete und die Leitung der Geschäfte dem Botschaftsrat Grafen Larisch übergebe“153). Larisch zeigte die Übernahme der Geschäfte mit Depesche 717 Pol vom gleichen Tage dem Staatsamt für Äußeres an. Der liquidierende Minister des Äußern, Baron Flotow, sah sich auf Grund dieser Telegramme „bestimmt, E (Hohenlohe) ... von Ihrem Posten abzuberufen und in Disponibilität zu versetzen ... ebenso Grafen Larisch, Kinsky, Baron Gautsch, Graf Pejacsevich und Baron Banffy. Als Geschäftsträger verbleibt Legationrat Post, welchem Graf Török und Legationssekretär Buchberger zugeteilt werden. Bei der Kommerzdirektion haben nach Wahl zwei der zugeteilten Beamten zu verbleiben ... Hilfspersonal und alle halbwegs entbehrlichen Diener sind zu entlassen“154). Von den zuletzt an der k.u.k. Botschaft Berlin tätigen 19 Beamten wurden 10 in Disponibilität und einer in zeitlichen Ruhestand (Hohenlohe) versetzt, 8 verblieben in Berlin, darunter einer als Geschäftsträger; von den 6 Beamten der Paßstelle wurden 4 in Disponibilität versetzt, einer an das Generalkonsulat versetzt und die Übernahme von Oberstleut150) 100 Kronen 1918 entsprechen kaufkraftmäßig im Juni 1990 öS 577,88; der Pauschbetrag entspricht somit öS 288,94 151) HHStA, ebenda, k.u.k. Kriegsministerium Abt.5/M Nr.822 v.1918 vom 1.2. 1918 152) HHStA, AR F 6, K 53, 6 Berlin 114 155) HHStA,Ai? F6, K53, 6 Berlin 125, Telefondepesche Hohenlohe vom 14.11. 1918, f.l 154) HHStA, AR F 6, K 53, 6 Berlin 125, lMdÄ 104.592/2-1918 vom 15.11. 1918, f.l 308