Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 41. (1990)

AGSTNER, Rudolf: Das Hôtel Matignon als k. u. k. Botschaft in Paris 1889–1914

Rudolf Agstner ments, dönt le résultat Vous sera communiqué en son temps et sans délai.“45) Noch am gleichen Tage ersuchte die Kabinettskanzlei das Generalkon­sulat Genua, die beiden Schreiben der Herzogin von Galliera zuzustel­len und wurden Abschriften der beiden Briefe an den k. u. k. Minister des Äußern, Graf Kálnoky übermittelt. Die Herzogin bestätigte den Er­halt der Schreiben, die ihr von Generalkonsul Carl von Scherzer über­bracht wurden, mit Schreiben vom 13. März 1887 an Baron Braun: „... C’est en pleine confiance que je soumets mes interéts les plus chérs en ses augustes mains. En acceptant ce dépöt sacré, pour moi, en don- nant son assentiment á la disposition que je lui ai soumise, Sa Majesté m’accorde pour les présent et pour l’avenir les premiers de tous les biens, célúi qui m’a manqué jusqu’ä ce moment, la paix intérieure au sujet de ce qui me tient fortement au coeur. Je suis sure d’etre comprise, sans plus ample explication...“ Am 24. Juli 1887 sandte Botschafter Graf Hoyos ein dringendes Ziffern­telegramm an den Minister des Äußern: „Wäre sehr dankbar Herzogin Galliera vor meiner Abreise sagen zu können, ob ihren Bitten entspro­chen werden wird.“46) Kálnoky antwortete unverzüglich: „Ich ersuche Ew. im Sinne des Wunsches der Herzogin von Galliera mit deren Sohn zu sprechen wenn nicht anders wenigstens dazu zu vermögen, daß er außerhalb Öster­reichs den Adoptivnamen nicht führe. Sie können den Wunsch S. M. des Kaisers geltend machen. Doch muß ich bemerken, daß die Adoption und Führung des betreffenden Namens in legaler Form bei der hiesigen Behörde angesucht und bewilligt wurde, daher ihm nicht verboten werden kann. Trachten Sie daher auf den sonderbaren Herrn in der ihnen entsprechend scheinenden Weise einzuwirken, da S.M. wirklich daran gelegen ist, daß dem Wunsche der Herzogin möglichst entsprochen werde. Die Leute, in deren Hände er gefallen ist, beuten seine Excentrität gewiß aus, doch wird er sich hierüber nicht aufklären lassen wollen und Beweise hiefür besitzen wir nicht.“47) Obwohl die österreichischen Behörden bis dahin der gegenüber Kaiser Franz Joseph geäußerten Bitte der Herzogin nicht entsprochen und auch gar keine Möglichkeit dazu hatten, vermachte die Herzogin durch Kodizill vom 16. Oktober 1887 das Hotel Matignon dem „Gouvernement d’Autriche-Hongrie, pour servir ä perpetuité de demeure au représen- tant ä Paris de ce Gouvernement, peut-étre aussi ä son Consulat-Gene- ral.“48) Gegenüber dem Kaiser Franz Joseph vorgelegten Entwurf gab 45) HHStA, PA 1/465, Liasse Varia XX/11, 467. 46) HHStA, PA IX 118 Telegramm Paris No. 55 vom 24. Juli 1887. 47) HHStA, PA IX 118 Telegramm Nr. 47 vom 25. Juli 1887. 48) HHStA, AR, F 6, Karton 88, Palais Paris 1906-1918. Kodizill: „... En consequence, et afin d’assurer apres mon décés, ä mon fils le domicile qui lui appartient, et qu’en partié il occupe, dans l’hötel, rue de Varenne No. 57, je revoque ce legs, que j’avais fait ä M.. .du susdit hotel et de toute ses dependances y compris la maison, rue de Babylone No. 54. Je reporte ce legs dans toute sa teneur, et dans toutes ses conditions, avec les 226

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