Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 36. (1983)

COONS, Ronald E.: Reflections of a Josephinist. Two Addenda to count Franz Hartig's „Genesis der Revolution in Österreich im Jahre 1848”

222 Ronald E. Coons identification, footnote references are provided; in general, however, these have been kept to a minimum. Readers who have access to a copy of the third edition of the Genesis should note that the first addendum was written as a footnote to Hartig’s discussion of the style of government of Emperor Franz and should be inserted at the bottom of page 15. The second addendum, on the other hand, is a continuation of a lenghty foot­note that appears on pages 125—126, where Hartig speculates that highly- placed officials in Vienna were in contact with leaders of the Lower Austrian diet and hoped that demonstrations planned for March 13 would bring changes in governmental personnel and in policies without endan­gering the monarchical principle or the existing social order. The first words of the addendum refer to the closing sentence of the published foot­note, which reads: „Eine solche Illusion, so beklagenswerth auch die Fol­gen sein mögen, wäre doch zu entschuldigen, weil selbst die Landstände in Niederösterreich so wie in Böhmen nicht ahneten, daß sie durch ihre Bewegungen den Umsturz alles Bestehenden herbeiführen würden“. The second addendum ends abruptly, as does this introduction, with a refer­ence to a conversation between Tsar Nicholas I of Russia and Archduke Franz Karl at the beginning of January 1846. I Ein Hauptfactor der Handlungsweise des Kaisers Franz blieb unerwähnt, weil seine Erwähnung dem Zwecke, welcher mir bei Veröffentlichung der „Genesis“ vorschwebte, widersprochen haben würde ‘). Es ist dies der Egoismus. Geliebt hat der Kaiser über Alles sich selbst; wohlwollend war er für Alle, in so ferne dieß mit seinem Wohle verträglich war. Ein mächtiger Monarch, dem ein jeder die Wünsche eines Privatmannes bildende Genuß zu Gebote stand, mußte sein Streben auf etwas Höheres als auf materielle Genüße richten. Darum hat der Egoismus des Kaisers Franz auch einen ganz eigenthümlichen Character. In diesem Leben war sein Ziel vorzüglich auf zwei Dinge gerichtet: Beseitigung einer jeden anderen Schranke seiner Macht als jene, die ihm sein Gewissen setzte, und Bewahrung des Hausfriedens. Für das andere Leben wollte er im Himmel eine nicht minder hohe Stufe als jene, die er auf Erden einnahm, erreichen. Diese Arten des Egoismus sprachen sich in seinen Handlungen aus. — Als bei der Wiedergeburt des von Napoleon scheinbar für immer von der *) *) Wenn es der Genesis gelingen sollte, die leidenschaftlichen Urtheile, welche im Zustande politischer Berauschung über Dinge und Personen von Partei- männem gefällt worden sind und noch gefällt werden, in der öffentlichen Mei­nung zu berichtigen und dadurch den Mißgriffen und Ungerechtigkeiten entge­gen zu treten, die aus solchen Urtheilen entspringen, so wird sie ihren Zweck erreicht haben: Hartig Genesis VI. Emphasis added by the editor.

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