Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 33. (1980)

STROPP, Robert: Die Akten des k. u. k. Ministeriums des Äußern 1848–1918: Administrative Registratur

506 Literaturberichte dung der Regierung für den Krieg ihrer „view of foreign policy, of Britain’s place in the world balance of power and ... the defence of her imperial posi­tion“ entstammte, und ebensowenig auf Frankreich anwendbar sind. F. R. Bridge (Leeds) Forschungen zur Geschichte der Städte und Märkte Österreichs, hg. von Wilhelm Rausch im Auftrag des österreichischen Arbeitskreises für Stadtgeschichtsforschung und des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Stadtgeschichtsforschung, 1. J. Wimmer Druck- und Verlagsgesellschaft m. b. H., Linz 1978. XII, 215 S. Der erste Band der Schriftenreihe zeigt die drei Schwerpunkte der Arbeit der herausgebenden Institute. In einem großen Wurf — obgleich bescheiden als „Skizze“ bezeichnet — behandelt Heinrich Koller Hochmittelalterliche Siedlungsplanungen und Stadtgründungen im Ostalpenraum (S. 1-68). Die Überlegungen gehen von der Einzelschilderung etwa der Anlage von Wiener Neustadt, von Detailforschungen im Raum Zwettl aus und kommen zu all­gemeinen Ergebnissen, aber auch zu Forderungen für künftige Bearbeiter. Es wird die Vielfalt der Kirchenbauten an einem Ort herausgestellt, wenn dieser aus der Frühgeschichte in das Schlaglicht einzelner urkundlicher Erwähnun­gen Übertritt. Alle sind - nach K. — Bestattungsplatz für Bewohner weit um­liegender Einzelbehausungen, wobei die Ortsnamenforschung die Benennung von Gegend, Fluß oder „Stadt“ kaum unterscheiden kann. Erst später erfolgt eine Klärung der Verhältnisse, Pfarrkirchen entstehen, Klosterkirchen über­nehmen oft Standorte früherer Gotteshäuser. Die Aufdeckung älterer Vor­gängerbauten in manchen Kirchen bei Grabungen der jüngsten Zeit hat K. in seinen Hypothesen bestärkt; schon früher haben Aufdeckungen romanischer Fresken oder Bauteile in gotischen oder nachmittelalterlichen Bauten (Deutschordenskirche Friesach, alte Pfarrkirche Oberwart u. a.) in Einzelfäl­len das wesentlich höhere Alter eines unscheinbaren Bauwerks oder einer gänzlich veränderten Bausubstanz ergeben. Zu den Freilegungen der Mar­tinskirche in Linz in der Zeit nach 1949 kämen die Grabungen in und bei der Kirche in den letzten Jahren hinzu. K. bemüht die Patrozinienforschung, setzt sich mit Diplomatik und Sphragistik intensiv auseinander, indem er die Frage aufwirft, ab wann der Landesfürst in Form der kaiserlichen Privile­gien Rechte vergeben konnte bzw. dies auch tat. Zwischen 1150 und 1180 muß nach seinen Angaben — gestützt auf Siedlungsarchäologie und Stadt­planforschung — ein Umschwung im Siedlungssystem des Hochmittelalters eingetreten sein. Die Geschlossenheit von Dörfern, Märkten und schließlich von Städten wäre erst ab dieser Zeit anzusetzen. Mit dem damals - nach K. — nachweisbaren Wunsch, römische Orte wieder erstehen zu lassen, wird ein allgemein kultur- und geistesgeschichtliches Thema angeschlagen. Die Epo­che zwischen 1180 und 1240 war schließlich für die Stadtgeschichte die be­deutsamste bis zur französischen Revolution. - Viele neue Ideen sind damit in die oft schon steril gewordene Diskussion gebracht, Perspektiven tun sich auf, Hypothesen warten auf Verifizierung in entsagungsvoller Kleinarbeit. Willibald Katzinger legt unter dem Titel Die Märkte Oberösterreichs (S. 69—150) eine Studie zu den Anfängen im 13. und 14. Jahrhundert vor. Es be­sticht die Ausstattung mit 13 Farbtafeln, wobei das Mühlviertel mit neun Grundrissen übermäßig stark vertreten ist. Nur Haag, Frankenmarkt, Kirch-

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