Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 29. (1976)

HEISS, Gernot: Die ungarischen, böhmischen und österreichischen Besitzungen der Königin Maria (1505–1568)

Die ung., böhm. und österr. Besitzungen der Königin Maria (1505—1558) 63 von Thurn konnte in den beiden folgenden Jahren im Gebiet der Berg­städte die Herrschaft seiner Herrin sogar erweitern, indem er Anhängern Zápolyas die Burgen Viglas, Dobrá Niva und Slovenská L’upca ab­nahm. Kaspar Ráskay hatte Ende 1527 Viglas ohne Besatzung gelassen, und mit Unterstützung der Hauptleute Ferdinands, Hans von Berneck und Hans Katzianer* 77 78), besetzte Thurn diese Herrschaft77) und gab sie nicht wieder heraus78); Maria unterstütze ihn in dieser Haltung79). Die Herrschaft Viglas, die zur Burg Altsohl gehört hatte, bis Königin Beatrix sie veräußerte80), umfaßte Burg und Ort Viglas mit der Mautstelle und sechs Dörfer mit 164 Bauern, Freisassen, Jägern und Fischern81); ihr Ertrag wurde auf jährlich 625 82 *) bis 1800 rh. fl. 8S *) geschätzt. Dobrá Niva, das bis 1526 Stephan Verbőczy gehört hatte 84), dann kurz Eigentum Valentin Töröks gewesen war, wurde nach Verhandlungen mit Matthias Hajny („Hanny“) zwischen 1527 und 1530 von Thurn besetzt85). Diese Herrschaft, die von Königin Beatrix als Hochzeitsgut an einen Gra­fen Frangepán pfandweise für 4000 fl. gegeben worden war 80), umfaßte den Marktflecken Dobrá Niva und elf Dörfer mit 183 Bauern, Fischern und 7B) Hans v. Bemeck an Leonhard v. Harrach, 1527 September 19 Altsohl, ed. F. Meneik Ein Beitrag zur Geschichte Kaiser Ferdinands I. in Beiträge zur Neueren Geschichte Österreichs 4 (Wien 1908) 6 ff. 77) Denkschrift Marias an Ferdinand, 1527 November 2 Stuhlweißenburg, ed. Bauer — Lacroix Korrespondenz 2/1 146; Aufzeichnung Marias über Fer­dinands Antwort darauf, s. d., ed. ebenda 162; Maria an Ferdinand, 1528 Juni 7 Ungarisch-Altenburg, ed. ebenda 246: demnach vor Juni 1528. 78) Vgl. Ferdinand an Maria, (1528) Juli 7 Prag, ed. ebenda 260; Maria an Ferdinand, 1528 September 24 Bruck a. d. Leitha, ed. ebenda 293; Thurn hatte Viglas noch 1540 inne: vgl. Instruktion Marias zur Neuordnung der Verwal­tung ihrer Güter, 1540 Juni 1 Brüssel, ed. Schmidt Berggesetze Ungarn 1 121—144. 79) Maria an Ferdinand, 1528 Juni 7 Ungarisch-Altenburg, ed. Bauer — Lacroix Korrespondenz 2/1 246. so) Vgl. Denkschrift Marias für Ferdinand, 1527 November 2 Stuhlweißen­burg, ed. ebenda 146. Dann verschrieb Wladislaw II. die Herrschaft neuerlich für ein Darlehen von 9300 ung. fl. dem Blasius Ráskay, dessen Frau Katharina (Tochter des Johann Zobor „de Feldwar“) und deren drei Töchtern: Vertrag Ferdinands mit Johann Pethew v. Clerse über Viglas, 1548 März 20 Augs­burg: Kopie im HHStA Ungarn 344 fol. 169 ff (vgl. unten S. 76 f). 81) Verzeichnis, wie die Güter Marias gemäß Augsburger Vergleich an Ferdinand zu übergeben sind, s. d. (1548): HHStA Ungarn 345 fol. 293 ff. 82) Instruktion Marias zur Neuordnung der Verwaltung ihrer Güter, 1540 Juni 1 Brüssel, ed. Schmidt Berggesetze Ungarn 1 121—144: der Ertrag Thurns daraus soll jährlich 500 fl. (ung.) betragen. 88) Aufstellung des Wertes der Güter Marias nach Ansicht der Räte Ferdi­nands, s. d.: HKA Verm. ung. Gegenstände 1 fol. 403. 84) Vgl. Briefe Stephan Verböczy’s von seiner Burg ,Dobronya‘, 1524—1526, ed. Wilhelm F r a k n ó i Werbőczy István kiadatlan levelei és egy országgyűlési beszéde. 1513—1526 in Magyar történelmi tár 23 (Budapest 1877) 125 ff. 85) Bericht über Dobrá Niva, s. d.: HHStA Ungarn 344 fol. 143 f. 88) Ebenda.

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