Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 27. (1974)
BENNA, Anna Hedwig: Zu den Kronen Friedrichs III
Zu den Kronen Friedrichs III. 45 Träger zu Grabe. Sie lag zusammen mit Schwert, Reichsapfel und Szepter während der Exequien für den verstorbenen Kaiser zu St. Stephan in Wien auf der mit weißem Damast und schwarzem Samt belegten Bahre* i21). Der Verstorbene hatte im April 1493 seine Kleinodien dem Hofmai schall Sigmund von Prüschenk übergeben 122), war aber nicht bereit, die Fragen eines Passauer Klerikers, eines Emissärs Maximilians, nach einem etwaigen geheimen Schatz zu beantworten 123). Friedrichs III. Herrschaftszeichen gelangten im Erbgang in den Besitz Maximilians I. Über ihre Schicksale in den zwei Jahrzehnten, um die Maximilian seinen Vater überlebte, schweigen die Quellen. Zwei Jahre nach Maximilians Tod einigten sich seine Enkel Karl und Ferdinand über die Aufteilung seines Fahrnisnachlasses. Dem römischen König Karl fielen kraft dieser Übereinkunft alle und jegliche kaiserlichen Herrschaftszeichen, die von Maximilian, Friedrich III. oder einem seiner Vorgänger stammten, mit den dazugehörigen Edelsteinen und Perlen, die von Maximilian angeschafft worden waren und deren er sich „in majestate“ bediente, zu 124). Dieser Passus über die hinterlassenen Insignien Maximilians läßt es für höchstwahrscheinlich erscheinen, daß Friedrichs nachgereichische Geschichtsforscher hg. von Joseph Chmel 1 (Wien 1873) 73; Otto Benesch - Erwin Auer Die Historia Friderici et Maximiliani (Berlin 1957) 118; Lhotskyin MIÖG 58 125; Schramm Herrschaftszeichen: gestiftet, verschenkt etc. 202. 121) Drei Frühdrucke zur Reichsgeschichte 2: Die Begängnis Friedrichs III. s. p.; Unrest österreichische Chronik 221 f; Joss-Benna in Wiener Geschichtsblätter 24 (1969) 496; Peter Zelfel Ableben und Begräbnis Friedrichs III. (phil. Diss. Wien 1970) 106; Wiesflecker Kaiser Maximilian I. 1 353. 122) Viktor von Krauß Maximilians I. vertraulicher Briefwechsel mit Sigmund Prüschenk Freiherrn zu Stettenberg nebenst einer Anzahl zeitgenössischer das Leben am Hof beleuchtender Briefe (Innsbruck 1876) 85; Linzer Regesten aus gedruckten Quellen zur Geschichte der Stadt Linz von 1400—1600, bearb. von Wilhelm Rausch (= A 2, Linz 1955) 76 n. 236; Wiesflecker Kaiser Maximilian I. 352. 123) Adolf Bachmann Aus den letzten Tagen Kaiser Friedrichs III. in MIÖG 7 (1886) 475; Alphons Lhotsky Österreichische Historiographie (Wien 1962) 50 Anm. 151; Joss-Benna in Wiener Geschichtsblätter 24 494; Zelfel Ableben und Begräbnis 72 f. — Noch 1492 hinterlegte Friedrich III. in Nürnberg, in der Margaretenkapelle der Kaiserburg, hinter versiegelter Tür „truhen und gut“, die der Rat der Stadt Nürnberg nur ihm selbst oder einem schriftlich von ihm Bevollmächtigten zu übergeben gelobte: HHStA Familienurkunden n. 581 (1492 August 8, Nürnberg). — Zu den engen Beziehungen Friedrichs III. zu den Nürnberger Goldschmieden Hans Schesslitzer, sowie Hans Krug d. Ä. und Dürers Vater, die noch in den späten Achtzigerjahren für ihn arbeiteten, vgl. Kohlhaußen Nürnberger Goldschmiedekunst 504, 508, 510. 121) JbKS 3 (1885) Reg. n. 2968 (1521 vor April 28); Lhotsky Geschichte der Sammlungen 2/1 124; dsbe Das Zeitalter des Hauses Österreich. Die ersten Jahre der Regierung Ferdinands I. (Veröffentlichungen der Kommission für Geschichte Österreichs 4, Wien 1971) 111; B e n n a in MÖStA 24 116 f.