Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 26. (1973)

BENNA, Anna Hedwig: Zum AEIOV Friedrichs III. Auslegungen des 15. Jahrhunderts

Zum AEIOV Friedrichs III. 417 Württemberg seit einiger Zeit in der Hofbibliothek befindlichen Hand­schrift auffand 4). Das Notizbuch enthält tatsächlich den ältesten, von 1437 stammenden Beleg für die Verwendung der Fünfvokale durch Fried­rich III. 5). Daß zwischen dem Notizbuch und den Fünf vokalen ein Zusam­menhang bestand, wurde von Lhotsky erkannt, der seine beiden Editionen des Notizbuches mit einer Studie über das „AEIOV“ verband 6). Im Notiz­buch kommen die Fünf vokale an mehreren Stellen vor: in Verbindung mit der Schlinge 7), zusammen mit der Zahlreihe 1—5 als Art Chiffrenschlüs­sel 8), mit Jahreszahlen 9) und mit dem Monogramm König Friedrichs 10 *). Eine spezielle Notiz gibt Aufschluß über die Verwendung der Fünfvokale durch Friedrich. Sie waren dazu bestimmt, auf Bauten, Silbergeschirr, Paramenten und Kleinodien angebracht zu werden, die er bauen und an­fertigen ließ oder die ihm gehörtenn). Wie zahlreiche bildliche und schriftliche Quellen zeigen, blieb die Verwendung dieses Eigentums- und Urheberschaftszeichens nicht auf den Kreis der im Notizbuch genannten Sachen beschränkt12). Die Fünfvokale kommen auch auf Glocken 13), auf Erzeugnissen des Kunstgewerbes 14), auf Handschriften (im Text, auf Ein­bänden 15), auf Münzen 16), Siegeln17) und in Urkunden 1S) vor. Sie wur­4) Österreichische Nationalencyclopädie 1 (Wien 1838) 25, 27; Heinrich von S r b i k Österreichs Schicksal im Spiegel des geflügelten Wortes in MIÖG 42 (1927) 270; Alphons Lhotsky AEIOV. Die „Devise“ Kaiser Friedrichs III. und sein Notizbuch in Alphons Lhotsky Aufsätze und Vorträge 2 (Wien 1971) 171 f, 178 f. 5) Ebenda 221 n. 100. 6) Vgl. oben Anm. 3 und 4. 7) Lhotsky Aufsätze und Vorträge 2 194 n. 2, 221 nn. 93 und 99. 8) Ebenda 185, 221 nn. 97 und 98. 9) Ebenda 221 nn. 93 und 100. 10) Ebenda 221 nn. 93 und 95. Zum Monogramm Friedrichs III. vgl. Bert- hold Sutter Die deutschen Herrschermonogramme nach dem Interregnum. Ein Beitrag zur Diplomatik des Spätmittelalters in Festschrift für Julius Franz Schütz (Graz 1954) 284 f. u) Lhotsky Aufsätze und Vorträge 2 166, 180, 194 n. 2: „Pei belhem pau oder auff welhem Silbergeschirr oder kirengebant oder andern kleinaten der strich und die funff puestaben stand, das ist mein herezog Fridreis des jungem gebessen, ich hab das selbig paun oder machen lassen ...“. 12) Vgl. die Belege bei Lhotsky in JbKS NF 13 71—96, Abb. 79, 80. 13) Vgl. Josef Pfundner Die Glocken des Meisters Hans Mitter von Ju­denburg in österreichische Zeitschrift für Kunst- und Denkmalpflege (ÖZKD) 23 (1969) 9; Emst Bacher Die Reliefs auf den Glocken der Werkstätte Hans Mitters, ebenda 29 Abb. 42, 30 Anm. 16; Alphons Lhotsky Der Wappenstein am Friedrichstor der Burg zu Linz in Kunstjahrbuch der Stadt Linz 1964 (1964) 89, 90 Abb. 73. 14) L h o t s k y in JbKS NF 13 Abb. 72—76. 15) Alphons Lhotsky Die Bibliothek Kaiser Friedrichs III. in MIÖG 58 (1950) 125; dsbe Aufsätze und Vorträge 2 167 f, 225, 228, 237 ff; Franz Unter- k i r c h e r Abendländische Buchmalerei. Miniaturen aus Handschriften der Österreichischen Nationalbibliothek (Graz—Köln 1967) 85 Tafel 16; Geschichte Mitteilungen, Band 2S 27

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