Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 24. (1971)

HEINDL, Waltraud: Die Wiener Nuntiatur und die Bischofsernennungen und Bischofsenthebungen in Ungarn 1848–1850

432 Waltraud Heindl konservative Papsttum waren in den Wirren der Revolutionszeit zu sehr aufeinander angewiesen, um durch einen Rechtsstreit ihre guten Bezie­hungen gefährden zu wollen. Der Kurie war durch die allgemeine poli­tische Situation, in der sich das Papsttum befand, die Hände gebunden, die Position des Staates im Inneren, besonders in Ungarn, zu sehr ge­schwächt, so daß keiner daran denken konnte, mit der Betonung von ir­gendwelchen Rechten weitreichende Forderungen zu verbinden. Man zog es vor, sich zu arrangieren und überging die Ansatzpunkte zu einem Rechtsstreit, die in den Protestnoten des Pronuntius sehr wohl vorhanden waren. — Dem Pronuntius muß dabei wohl zugestanden werden, daß er es geschickt verstand, den Ausgleich zwischen der Kurie und der österrei­chischen Regierung herzustellen. Diese Einigung geschah jedoch eindeutig auf Kosten der ungarischen Bischöfe.

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