Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 19. (1966)

WEINZIERL-FISCHER, Erika: Die Bedeutung des Zeitungsarchivs Borgs-Maciejewski für die zeitgeschichtliche Forschung

Rezensionen 549 aber nicht ins Register aufgenommen. Beim Generalwachtmeister der Liga Graf Gronsfeld ist der Vorname Maximilian zu ergänzen. Der „kaiserliche Offizier“ Wolf Graf von Mansfeld wurde schon 1627 Oberst eines deutschen Fußregiments, der „Oberst der Liga“ Reinach ist der spätere kaiserliche Feldzeugmeister Johann Heinrich Freiherr, später Graf von Reinach. Der „Oberstleutnat der Liga“ Salis ist Hans Wolf von Salis, der 1632 bayerischer Generalfeldwachtmeister wurde. Beim „kaiserlichen Offizier Adrian Wilhelm von Virmont“ schien dem Bearbeiter selbst der Vorname bedenklich, da er ihn mit einem Fragezeichen versehen hat. Es handelt sich offensichtlich um den damaligen Oberst und späteren Generalfeldwachtmeister Johann Freiherr Virmond von der Neers (alle hier gegebenen Ergänzungen stammen aus Wrede, Geschichte der k. u. k. Wehrmacht). Der Marchese di Grana und sein Reichslehen Millesimo kommen auf S. 559 vor. Diese Hinweise fehlen bei den beiden Registereintragungen. Es wäre leicht festzustellen gewesen, daß es sich um Francesco di Grana, Marchese di Caretto, Savona und Millesimo, den späteren Feldzeugmeister und kaiserlichen Gesandten in Madrid handelt. Der Marchese di Santa Croce, Gouverneur von Mailand, wäre mit seinem richtigen Namen Älvaro Bazán marqués de Santa Cruz, unter Bazán einzureihen. Der Rechs- hofrat Otto von Nostitz war auch böhmischer Vizekanzler und als solcher Mitglied des geheimen Rats. Beim „Theologen“ Hóé (S. 775) hätte man angeben können, daß es sich um den Hofprediger Kurfürst Johann Georgs handelt, der den ganzen Verlauf des Dreißigjährigen Kriegs entscheidend beeinflußt hat. War es tatsächlich nicht möglich, den französischen Diplo­maten Cecy (S. 770), den bayerischen Beamten Tattenbach (S. 794) oder den Prinzen von Dänemark (S. 771), der mit holländischer Unterstützung Bremen angreifen sollte, näher zu bestimmen? Das Register verzeichnet nicht, daß Oberst Gent in Nr. 46 als in niederländischen Diensten stehen­der Kommandant von Soest genannt wird, ebensowenig, daß der „kaiser­liche Rat“ Hans Ruprecht Hegenmüller auf S. 170 zum Kommissar zur Neuordnung des Kriegswesens im bayerischen Kreis bestimmt war. Es handelt sich natürlich um den Reichshof rat Dr. Johann Rupert Hegen­müller zu Dubenweiler, Kanzler des niederösterreichischen Regiments und Landuntermarschall in Österreich unter der Enns. Die Ortsnamen werden fast nie mit näheren Angaben versehen, außer der Beifügung „Stadt“ bei größeren Orten. Bei der Nennung „Enns“ (S. 772) findet man beim Zitat, daß das Land Unter der Enns gemeint ist. Die Einordnung von Sitten unter „Sedun“ (S. 772) für den lateinischen Namen Sedunum (Sedunensis) wäre wohl besser unter Sion erfolgt, da der Ort im französischen Sprachgebiet liegt. Auch Akzente fehlen in mehreren Fällen (z. B. Cordoba, Crécqui, Eugéne de Saint-Esprit). Die angeführten Mängel stören das Gesamtbild, sind aber im Vergleich zu der dem Benützer die Arbeit sehr erschwerenden Angaben nach Num­mern als bloße Schönheitsfehler zu werten. Zwar sind den längsten (Nr. 72 S. 165—233, Nr. 170 S. 414—731 und Nr. 171 S. 732—751) dankens­werterweise auch die Seitenangaben beigefügt, es hätte sich dieses System aber überall dort empfohlen, wo die Dokumente mehrere Seiten bean-

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