Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 19. (1966)

BROUCEK, Peter: Die sogenannten „Salbücher“ im Allgemeinen Verwaltungsarchiv

Österreich 471 führt hatte, wird im Index durch Hinzufügung der neuen Folienziffer nach der des ersten Schreibers ausgedrückt71). Zur Zeit Ferdinands III. versuchte dann der Registrator, oder viel­leicht auch nur ein Schreiber, eine Übersicht durch Numerierung der einzelnen Urkunden zu gewinnen. Im Salbuch 51 wurde dieser Versuch durchgeführt. Bei allen Überschriften, die auf die Reversseite eines Blattes fielen, wurden bis fol. 216 kleine fortlaufende Nummern links am Rand neben die Überschrift geschrieben, die auch die Urkunden be­rücksichtigten, deren Überschrift auf die Aversseite fiel72). Diese Ein­richtung wurde jedoch in den anderen Originalregistern nicht weiterge­führt. Der Inhalt jeder Einzelurkunde ist in den Originalregistern durch eine Überschrift gekennzeichnet, deren Anfangs- und Großbuchstaben in der ersten Zeile mancher Bände reich verziert sind 73). Wir haben schon festgestellt, daß seit dem Beginn der Regierungszeit Leopolds I. die Registrierung genauer und sorgfältiger durchgeführt wurde; die Eintragungen wurden in chronologischer Reihenfolge vorge- nommen, die Abschriften durchgehend kollationiert und korrigiert, die Kanzleiunterschriften immer hinzugefügt. Um nun den Inhalt der Ein­zelurkunde bis ins Detail aufzuschließen, gab man an den Randleisten der Folien in den Bänden 69 und 71 durch Schlagworte sowohl die — vom Standpunkt der Diplomatik gesehen — Teile der Urkunde als auch den Inhalt der Dispositio wieder. So zum Beispiel: Eingang; meriten; grafen- standserhebung; praedicat hoch- und wohlgeboren; gebrauchung des graffenstandts nach ihrer gelegenheit, denomination von den guettern sich zu nennen und zu schreiben; wappensunirung; Schluß 74). Vorher waren nur bei einem einzigen Adelsdiplom im Salbuch 45 solche Angaben gemacht worden75). Aber auch diese für den Benützer vorteilhafte Einrichtung wurde nach der Vollendung des Salbuches 71 wieder aufgegeben. In einem einzigen Fall wurden am Blattrand die einzelnen Privilegien­urkunden, die am 8. Oktober 1742 in die Bestätigung der Rechte des Klosters Kremsmünster inseriert worden waren, mit Nummern versehen, wohl, weil die Anzahl der Urkunden — 20 Stück — sehr groß war 76). Die Tiroler Salbücher haben ihre Aufschrift am Bandrücken auf einem braunen Lederstreifen. Sie tragen entweder die eingepreßte Aufschrift: Herrschername im Genetiv privilegia omnis generis anno ... usque ... 71) SB 35, von fol. 143 auf fol. 146, fol. 143 auf fol. 147, fol. 362 auf fol. 198, fol. 373'' auf fol. 198, fol. 374 auf fol. 425. 72) SB 51, fol. 6 :5, fol. 8 : 6, fol. 10 :7, fol. 15 :10, fol. 16 :11, fol. 19 :13 ... fol. 216:81. 73) Vor allem SB 117, 130, 159. 74) SB 71, fol. 1 f. 7«) SB 45, fol. 167—fol. 178. 7«) SB 173, fol. 25 ff.

Next

/
Oldalképek
Tartalom