Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 19. (1966)

KÁLLAY, István: Das Finanzwesen der königlichen ungarischen Freistädte zur Zeit Maria Theresias

Das Finanzwesen der königlichen ungarischen Freistädte zur Zeit Maria Theresias. Von István Kállay (Budapest-Wien). Mit den Vierzigerjahren des 18. Jahrhunderts begann eine neue Periode in der Städtepolitik des Wiener Hofes in Ungarn. Es soll vorausgeschickt werden, daß einige Anordnungen schon vor der von uns gefaßten Periode getroffen wurden, diese haben aber keine größere Wendung mit sich gebracht. Die friedlichen Jahre nach 1711 bedeuteten für die ungarischen könig­lichen Freistädte eine Möglichkeit der langsamen Entwicklung. Die Fragen dieser Entwicklung sind heute noch nicht ganz geklärt, so viel können wir aber doch schon feststellen, daß die meisten Freistädte um die Mitte des 18. Jahrhunderts, im Vergleich zu den ersten Jahrzehnten des Jahr­hunderts, hinsichtlich der Anzahl ihrer Handwerker und Handelsleute, der Bevölkerung und der Akkumulation des Stadtvermögens sich ver­größerten *). Das Thema dieses Aufsatzes ist die Entstehung des Geldvermögens der Freistädte, genau genommen deren Wirtschaft und Haushalt1 2). Die ungarischen königlichen Freistädte besaßen nämlich in der Zeit des Feu­dalismus zahlreiche Privilegien, die eine Kommunalwirtschaft auf breiter Basis ermöglichten. Im Rahmen der Forschung erscheint die Stadtwirt­schaft als ein bis heute vernachlässigtes Gebiet der ungarischen Geschichts­schreibung 3). Infolgedessen fehlt es fast ganz an Vorstudien und ge­druckten Quellen. 1) Näheres siehe: Horváth Mihály, Az ipar és kereskedés története Magya­rországon a három utolsó század alatt (Buda 1840). S. 130. (Die Geschichte des Handels und Gewerbes in Ungarn in den letzten drei Jahrhunderten). 2) Die Bedeutung des städtischen Haushaltes betont: Nagy István, Buda város gazdálkodása és adósságai a 18. század első felében (Die Wirtschaft und die Schulden der Stadt Ofen in der ersten Hälfte des 18. Jahrunderts). Tanul­mányok Budapest múltjából, Bd. XII. 1957. S. 51. 3) Die neueste Literatur über das Thema, die Habilitationsschrift György Komoróczys, befaßt sich mit der Finanzverwaltung der Stadt Debrezin. Der Verfasser gibt einen allgemeinen Überblick über die Finanzverwaltung. Er be­handelt sogar die Einnahmen und Ausgaben der Stadt, aber nicht voneinander getrennt. (Pénzügyigazgatás a feudaliskori Debrecenben XV. sz. — 1848. Kandi- dátudi értekezés tézisei 1962. S. 16. Die Finanzverwaltung der Stadt Debrezin im Zeitalter des Feudalismus, XV. Jh. — 1848). Eine andere Monographie (Ruzsás Lajos, Városi fejlődédes a Dunántúlon

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