Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 17/18. (1964/65)
PILLICH, Walter: Kunstregesten aus den Hofparteienprotokollen des Obersthofmeisteramtes von 1637–1780
654 Archivberichte 558 1756 November 26, Wien. Joseph Dischendorffer, bürgerl. Goldschmied, erhält für geliefertes Hoftafelsilber insbesondere die „sonst sehr künstlich und mühsam ausgearbeiteten“ im Gewicht etwas schwerer ausgefallenen zwei „Dörmens“ 6), von dem der Betrag des Übergewichtes an Silber vom Macherlohn abgezogen wurde, nunmehr diesen Betrag von 145 Gulden bezahlt, f. 634 v — 635 v. 24. Hofparteienprotokoll 1757—1758. 559 1757 Jänner 6, Wien. Die Neuordnung des Hoftapeziererwesens: Elias Singerl wird zum ersten und Johann Müllmann zum zweiten Extratapezierergesellen mit Tageslohn von 27 Kreuzer aufgenommen. f. 1 r — 3 v. 560 1757 Jänner 8, Wien. Philipp Schouppe, Schatzmeister-Adjunkt, wird an Stelle des jüngst verstorbenen von Schwingheim zum Schatzmeister und mit dem Titel eines k.k. Rates ausgezeichnet und erhält ab 20. Dezember 1756 die Hofbesoldung von jährlich 1500 Gulden angewiesen. f. 5rv. 561 1757 Februar 6, Wien Maria Anna Weißkampf, Witwe nach dem 1745 verstorbenen Hofobertapezierer Martin Christoph Weißkampf mit 2 Stieftöchtern aus erster Ehe, bittet in tristen Verhältnissen um eine Gnadenpension. Der Obersthofmeister schlägt eine jährl. Pension von etwa 100 Gulden vor. Res.: Zu jetzigen Kriegs Zeiten auf keine neue Pensions- oder Augmentations- oder Gnadens- Gaben einzurathen ... abzuweisen ... f. 53 v — 54 v, 57 v. 562 1757 März 2U, Wien. Im Zuge der Nachschaffung von Hoftafelsilber für die jährl. Summe von 2.000 Gulden sollen 18 Tafelleuchter neu oder von vorrätigen Altsilber hergestellt werden. f. 95 r v. 563 1757 April 16, Wien. Elias Singerl und Johann Müllmann, Extratapezierer, erhalten ab 1. Jänner 1757 quartalweise einen Taglohn von 25 Kreuzer verabreicht. f. 113 v, 114 r. 564 1757 Oktober 6, Wien. Joseph Breyer, Maler, seit 2 Jahren wegen seiner besonderen Fähigkeit in der Hofzuckerbäckerei mit täglich 2 Gulden beschäftigt, wird aus Ersparungsgründen ab 1. November 1757 gleich einem Zuckerbäcker-Gehilfen mit einer jährl. Hofbesoldung von 300 Gulden vorgeschlagen. Res.: Placet. f. 188 v —190 r, 192 r. 565 1757 Oktober 16, Wien. Maria Anna Zilli, Witwe nach den Hoftheatral-Inspektor Fabio Zilli, verschuldet und mit 5 Kindern, bittet um Verlängerung ihrer 1754 auf drei Jahre, bis 30. Juni 1757 bewilligten Pension von jährl. 200 Gulden, die der Obersthofmeister befürwortet. Res.: Placet. f. 207 r — 208 v. 6) auch „Plats dormants“, wie Blumenaufsätze genannt werden.