Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 15. (1962)

AUER, Erwin M.: Die Präbende des Ordens vom Goldenen Vlies

Die Präbende des Ordens vom Goldenen Vließ. Von Erwin M. Auer (Wien). (Mit 4 Abbildungen.) Einleitung S. 1. — 1. Vorgeschichte und Stiftung der Toison-Ordens-Präbende S. 2. -— 2. Wesen und Organisation der Toison-Ordens-Präbende S. 5. — 3. Die ersten Verleihungen S. 15. — 4. Die Verleihungen der Jahre 1850 bis 1886 S. 23. — 5. Die Bemühungen um eine Erhöhung der Toison-Ordens-Präbende S. 40. — 6. Die letzten Verleihungen und das Erlöschen der Toison-Ordens- Präbende S. 52. — 7. Zusammenfassung S. 58. — 8. Anhang: I. Stiftbrief S. 59, II. Namenregister zu den Verleihungen S. 62. Für das mittelalterliche Rittertum, dessen Kultur sich wesentlich zur Zeit der im Dienste der Kirche geführten Kreuzzüge entwickelte, ist trotz des in der höfischen Dichtung oft betonten Gegensatzes zur offiziellen Kirche ein religiöses Element charakteristisch: in der ritterlichen Standeserziehung wird stets auch das Ideal der christlichen Barmherzigkeit hervorgehoben. Die ritterlichen Ordensgemeinschaften des ausgehenden Mittelalters ver­suchten diesem Ideal durch Dauereinrichtungen etwa in Form von Stif­tungen zu dienen und verpflichteten überdies ihre Mitglieder statutengemäß zur caritativen Tätigkeit in Einzelfällen. Die Satzungen der Verdienstorden aus späterer Zeit hingegen lassen nur mehr wenige Hinweise dafür finden, daß die nicht uninteressante, freilich zumeist standesbeschränkte soziale Funktion der älteren Ordensgemeinschaften bis zum Ende des ersten Welt­krieges als Vorbild weitergewirkt hätte. Über die in verschiedener Sicht bedeutsame, zumeist unbekannte soziale Funktion des Ordenswesens ») feh­len jedoch für die einzelnen europäischen Ritterorden noch die entsprechen­den Untersuchungen, auf Grund deren erst eine zusammenfassende und kulturgeschichtlich ergiebige Übersicht geschrieben werden könnte. Hiefür soll nun die folgende Studie * 2) eine einschlägige Vorarbeit erbringen 3). !) Erwin M. Auer, Kulturgeschichtliche Ordensforschung, in: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs, Bd. 5, Wien 1952, 310 f. 2) Dank der durch den verewigten Herrn Interims-Kanzler des Ordens vom Goldenen Vließ Dr. Max Herzog von Hohenberg freundlicherweise gewähr­ten besonderen Erlaubnis konnte das Toison-Archiv für diese Studie, die am 15. Jänner 1961 abgeschlossen wurde, ohne Einschränkung benützt werden. 9) Als Abkürzungen wurden verwendet: AVA = Allgemeines Verwaltungs­archiv, Wien; GDFonde = Archiv der Generaldirektion der Ah. Privat- und Familienfonde im HHStA; HHStA = Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Wien; KA = Kriegsarchiv, Wien; KabA = Kabinettskanzlei-Archiv im HHStA; OHMA = Obersthofmeisteramts-Archiv im HHStA; TO = Toison-Ordensarchiv Mitteilungen, Band 15 i

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