Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 15. (1962)
JUHÁSZ, Koloman: Kirchliche Zustände im Banat in der Mitte des 18. Jahrhunderts
Kirchliche Zustände im Banat in der Mitte des 18. Jahrhunderts 229 hen kommt?“ In dem Schriftstück wird weiter angeführt, „um die Temes- varer PP. Kapuziner dahin zu transferieren48). Ohne Zweifel schlich hier aus Versehen diese Bezeichnung ein. Es handelt sich um die Übersiedlung der Franziskaner von Temesvar-Vorstadt. Am 2. 5. 1743 berichtet das Wer- schetzer Verwaltungsamt, „daß der Kudritzer Pfarrer Swoboda den all- daigen Schulzen und andere Inwohner mit Scheltworten tractierte, die einem Seelsorger gar nicht ziemen und daß dasselbe die darum klagenden Kudritzer Untertanen an die Administration verwiesen habe“ 49). Am 14. 6. 1743 verordnet die Hofkammer, den von Segedin nach Temesvár zum Beichthören50) der in Temesvár befindlichen französischen Kriegsgefangenen abgesendeten Priester für Reise und „Subsistenz-Unkosten“ für diesmal („pro hac vice“) zehn Dukaten zu Kosten des Aerars („ab aerario“) abzureichen. Am 28. 7. 1743 wird über den Bau der Kirche von Perjamosch verhandelt. Der Verwalter von Tschanad entsendet zwei Maurer zu den dortigen Bauarbeiten51). Am 12. 11. 1743 „bedeutet die Bankali- tät: dem bei einem Feldspital gedienten, gegenwärtigen Pfarrer von Lippa, Stephan Laelius die annoch zu fordern habenden 120 Gulden erfolgen zu lassen“ 52). Am 17. 6. 1744 „präsentiert die Administration kraft ihr zustehenden Patronatsrechtes den Maximilian Grünner zum Dognatschkaer Pfarrer dem Tschanader Diözesan-Präsul“ 63), am 14. 12. 1744 ebenfalls „kraft des ihr zustehenden Patronatsrechtes den Kaplan Hecht für die Tschakovaer vakante Pfarrstelle“ 54). Am 16. 7. 1744 verordnet die Administration den einzelnen Distrikten, es sei zu verlautbaren, daß an Sonn- und Feiertagen unter Strafe verboten ist, was immer nach Temesvár zu bringen; hingegen ist ihnen einzuschärfen, an diesen Tagen an dem Gottesdienst teilzunehmen55). Im Sommer 1744 wird in Groß- Betschkerek ständig an dem Bau der spanischen Stadtviertel gearbeitet56). Am 18. 8. 1744 berichtet das Tschanader Verwalteramt, „daß der zu Perjamosch gestandene Pfarrer Bayermann seine zweijährigen Kirchenrechnungen richtig abgelegt und übergeben vermöge Inventarium auch alles liquidiert und gehörig befunden habe“ r>7). Die Hofkammer rückschließt (5. 3. 1745) der Administration das Bittgesuch des Franz Schwarz mit der Genehmigung, die Einleitung zu treffen, damit derselbe auf eine «) DS I, 161. 49) DS I, 526. 56) „Zur Aufnehmung der österlichen Beioht und Beförderung der Spiri- tualien“. Wiener Hofkammerarchiv: H. R. vom 14. 6. 1743. 51) Kirchliche Rundschau, 1923, 74. 52) DS I, 62. sä) DS III, 143. 54) DS III, 143. 55) Kirchliche Rundschau, 1923, 74. 5«) A. a. 0. 57) DS I, 272.