Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 14. (1961) - Festschrift für Gebhard Rath zum 60. Geburtstag
PEBALL, Kurt: Literarische Publikationen des Kriegsarchivs im Weltkrieg 1914 bis 1918
Literarische Publikationen des Kriegsarchivs im Weltkrieg 1914 bis 1918. Von Kurt Peball (Wien). Während des ersten Weltkrieges 1914 bis 1918 trat das Kriegsarchiv mit einer Reihe von Publikationen in die Öffentlichkeit, welche einerseits den Charakter von Vorarbeiten für das später bis 1938 erschienene große und abschließende kriegshistorische Werk von österreichischer Seite über den ersten Weltkrieg „Österreich-Ungarns letzter Krieg“ *) trugen, andrerseits aber, und das zum vorwiegenden Teil, propagandistischen Zwecken dienten und ausschließlich literarisch bestimmt waren. Mit ihnen fand die rege wissenschaftliche Tätigkeit des Kriegsarchivs auf dem Gebiete der Kriegs- und Militärgeschichte seit rund eineinhalb Jahrhunderten1 2) ein durch die Konstellation der Zeit erzwungenes jähes Ende — in der Folgezeit trat es nie mehr wieder als Institut für militärische Geschichtsschr bung im selben Maße in Erscheinung. Die Entstehungsgeschichte dieser Publikationen ist im einzelnen k bekannt. Sie soll hier in gedrängter Form Umrissen werden, ohne dabei Anspruch auf eine literaturhistorische Wertanalyse einzelner Publikation zu erheben, was einer anderen, umfassenderen Arbeit Vorbehalten bleil muß. Die Quellen dafür sind im Kriegsarchiv verhältnismäßig spärlich, da die in Frage kommenden Akten des Kriegspressequartiers, des Armeeoberkommandos und seiner verschiedenen Gruppen sowie die der Direktion des Kriegsarchivs zum Großteil nicht registriert bzw. durch Indices nicht erschlossen oder auch skartiert sind. Daher mußten als Hauptquelle dieser Darstellung auf die bei den Kurrentakten der Direktion des Kriegsarchivs auf bewahrten Vorarbeiten zu einer Chronik des Kriegsarchivs herangezogen werden, die vom seinerzeitigen Direktor des Kriegsarchivs Feldmarschall1) „Österreich-Ungarns letzter Krieg 1914—1918“. Verfaßt unter der Leitung von Edmund Glaise v. Horstenau und Rudolf Kiszling. Bearbeitet von Josef Brauner; EduardCzegka; Jaromir Diakow; Maximilian Ehnl; Friedrich Franek; Walther Heydendorff; Maximilian Hoen; Edmund Glaise v. Horstenau; Rudolf Kiszling; Karl Klumpner; Viktor Meduna-Riedburg; Franz Mühlhofer; Rudolf Prohaska; Eduard Steinitz; Ernst Wißhaupt und Georg Zöbl. Graphische Bearbeiter: Johann Gerlich, Rigobert Pohl und Johann Roszinsky. Bd. 1—7 nebst Beilagenband 1—7 und Registerband (Wien 1930—1938). 2) Vgl. O. Regele, Die Geschichtsschreibung im Wiener Kriegsarchiv von 1779 (Kaiser Joseph II.) bis zum Ende des ersten Weltkrieges (1918). In: Festschrift des Haus-, Hof- und Staatsarchivs, Bd. I (Wien 1949).
