Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 13. (1960)
PILLICH, Walter. Kunstregesten aus den Hofparteienprotokollen des Obersthofmeisteramtes von 1637–1780
Österreich 527 217 1713 Juli 20, Wien. Ignatio Heiniz von Heizenthal, kaiserl. Kammermaler und Galerieadjunkt, erhält auf Grund des Intimates ab 1. Jänner 1713 jährlich 700 Gulden Besoldung, worüber der Hofkontrollor die Verordnung an das Hofzahlamt ausfertigen soll. f. 566 v. 8. Hof Parteienprotokoll 1713—1717. 218 1713 November 18. Ferdinand Hamilton, Kammermaler des verstorbenen Kaiser Joseph I., wird in seinem Dienste ab 1. April 1713 mit der verordneten Besoldung von jährlich 1000 Gulden rhein. ohne Abzug des ersten Quartals bestätigt, worüber der Hofkontrollor den diesbezüglichen Bescheid an das Hofzahlamt auszufertigen hat. fol. 8 v, 9 r. 219 1713 November 29. Johann Michael Hoffmann wird als Kammer-Siegel-, Stein- und Wappenschneider an Stelle des verstorbenen Johann Georg Seidlitz, Kammer-Siegel-, Stein- und Wappenschneiders, ab 15. November 1713 mit jährlicher Besoldung von 240 Gulden rhein. aufgenommen. H. hat hiefür alle Kabinettssiegel und andere ihm anvertraute Arbeiten zu machen, zu reparieren und im guten Stande zu erhalten. Der Hofkontrollor hat den diesbezüglichen Bescheid an das Hofzahlamt auszufertigen. fol. 22 v, 23 r. 220 1713 Dezember 12. Bescheid an Johann Pürchner, kaiserl. Tapezierer, daß die Kaiserin die beiden erledigten Ante Camera-Türhüterstellen ihren eigenen Bedienten Vorbehalten habe und daher dem Ansuchen des Sohnes von P. nicht stattgebe. fol. 30 r. 221 1713 Dezember 16, Wien. Steffano Realj, Statuarius, einige Jahre beim verstorbenen Paul Strudel, kais. Ingenieur, Hof- und Kammerstatuarius als Werkmeister tätig, bittet um Aufnahme als kais. Hof- und Kammerstatuarius mit der gewöhnlichen Besoldung. Conrad Rudolph, Hofarchitekt und Bildhauer, seit 1. November 1707 in Spanien mit jährlich 2400 Gulden Besoldung auf genommen, mit dem Hofstaat der Kaiserin aus Spanien gekommen, bittet um Bestätigung seines Dienstes beim Kaiser. Der Obersthofmeister meint dazu, die Angaben des Realj seien zwar richtig, doch hätte Rudolph, nachdem er schon vor 6 Jahren aufgenommen wurde, mit der Bestätigung seines Dienstes eher zu rechnen. Rudolph würde sich mit der Hälfte der Strudel für die angefertigten Statuen ausgeworfenen Besoldung von 3000 Gulden, nämlich 1500 Gulden begnügen. Res.: Benenne den aus Spanien (Rudolph), wie vorgeschlagen. fol. 37 r — 38 v. 222 171U Jänner 19. Conrad Rudolph, Architekt und Hofkammerstatuarius, wird in seinem, vorher in Spanien gehabten Dienst ab 16. Dezember 1713 mit jährlich 1500 Gulden Besoldung, ohne Abzug des ersten Quartals, bestätigt und neu aufgenommen, worüber der Hofkontrollor den diesbezüglichen Bescheid auszufertigen hat. fol. 64 r v. 223 17H Februar 23, Wien — Mai 19. Referat über die Neueinrichtung des Hofstaates der Kaiserin mit den aus Spanien gekommenen Hofbediensteten: