Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 13. (1960)
PILLICH, Walter. Kunstregesten aus den Hofparteienprotokollen des Obersthofmeisteramtes von 1637–1780
Archivberichte 522 c) Der Kaiser hat den Garteningenieur Trechet wieder in Dienst genommen. T. hat vom Hofzahlamt 800 Gulden und vom Kammerzahlamt 600 Gulden Zubuße, zusammen also jährlich 1400 Gulden Besoldung erhalten, ohne die er schwerlich leben können wird, weil er unbedingt Pferde und Wagen halten muß, um in die weiter entlegenen Gärten fahren zu können. Sollte der Kaiser T. die erwähnte Zubuße weiter bewilligen, so wird die Verordnung erwartet, ob die Bezahlung dann vom Hofzahlamt oder vom Kammerzahlamt erfolgen soll. f. 297 v, 298 r. d) Der Bauinspektor Ingenieur Fischer, der vom Obersthofmeisteramt als Inspektor über alle kaiserl. Hof- und Lustgebäude aufgenommen wurde, wird von der Hofkammer besoldet. Wenn der Kaiser F. weiter behalten wolle, wäre er von der Hofkammer zu bezahlen. Wie früher sind noch 2 Ingenieure oder Bauinspektoren in Dienst, von denen der erste 2000 Gulden und der andere 600 Gulden Besoldung bezieht. f. 298 v, 299 r. 190 1712 Oktober 7, Wien. Johann Kanischbauer (Goldschmied), als Kammergoldschmied und Schatzmeisteradjunkt mit Intimat des Oberstkämmereramtes aufgenommen, erhält jedoch erst ab 1. Jänner 1713 monatlich 25 Gulden Besoldung. Der Hofkontrollor hat die Besoldungsverordnung an das Hofzahlamt auszufertigen. f. 325 v, 326 r. 191 1712 Oktober 11, Wien. Kaiserl. (Bestätigungs-) Dekret für Johann Bernhard Fischer von Erlach, als kaiserl. Oberbauinspektor über die kaiserl. Hof- und Lustgebäude. Der Kaiser hat F. auf dessen Bitte wegen der ausgezeichneten Kenntnisse und Erfahrungen F.s in der Baukunst und der an den Tag gelegten Proben seines Könnens das ihm bereits vom verstorbenen Kaiser Joseph I. am 24. Dezember 1705 ausgefertigte Dekret (siehe nro. 165) über die verliehene Oberbau- Aufsicht und die bisherige Besoldung von jährlich 2000 Gulden bestätigt. F. hat seine Oberbauinspektorenstelle mit möglichsten Fleiß, Emsigkeit und Sorgfalt zu versehen. Bezüglich der Besoldung habe sich F. bei der kaiserl. Hofkammer anzumelden. f. 326 r, v, 327 r. 192 1712 Otober 11, Wien. Intimat des Obersthofmeisteramtes an die Hofkammer, daß Johann Bernhard Fischer von Erlach als kaiserl. Oberbauinspektor über die kaiserl. Hof- und Lustgebäude bestätigt wurde und ihm seine Besoldung von jährlich 2000 Gulden fernerhin jährlich gereicht werde. (Vgl. nro. 191). f. 327 r, v. 193 1712 Oktober 2U, Wien. Referat über die seinerzeit zum Theater gehörigen Personen u. a.: Antonius Beduzzi, Theater-Ingenieur, diente seit 1. Jänner 1708 und hatte jährlich 2500 Gulden Besoldung. — Joseph Brici, Theatertischler, diente seit 1. Juli 1705 und hatte jährlich 400 Gulden Besoldung. f. 332 r, 333 r. 194 1712 Oktober 25, Wien. Franz Joseph König, Kammeredelsteinschneider, dessen Bestätigungs-Dekret. K. ist auf kaiserl. Befehl wieder in Diensten des Hofes mit seiner früheren Besoldung von jährlich 600 Gulden ab 1. April 1712 aufgenommen, worüber der Hofkontrollor die Verordnung an das Hofzahlamt auszufertigen hat. f. 334 v, 335 r.