Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 13. (1960)

RILL, Gerhard: Prosper Graf von Arco, kaiserlicher Orator beim Hl. Stuhl 1560 bis 1572

Prosper Graf von Arco, kaiserlicher Orator beim Hl. Stuhl 1560—1572 7 drangen. Zu seiner besonderen Ehre gereicht ihm, daß er die Frauen der Stadt im Dom vor der nachrückenden Soldateska beschützen ließ. Wäre er nur spanischer Herkunft gewesen, so meinte später Granvelle, so hätten sich ihm damals die schönsten Aussichten im Dienste des Königs er­öffnet 22). Arco blieb weiterhin im Gefolge des Herzogs, auch als dieser nach dem Frieden von Cateau-Cambrésis 1559 sein Land zurückerhielt; er war jetzt Capitano della guardia d’Alabardieri und soll außerdem als Berater in mili­Agamonte con la cavalleria di Fiandra molto avanti per attaccare il fatto d’armi, raccordo al sig. Duc a fintantoche la fanteria fusse vicina si facesse tratener il conte di Agamonte [....] il sig. Duca volse egli fusse quello che andasse a far soprassedere detto [ordinamento]; gionta la fanteria et pigliato il sig. Duca il giuramento da tutt [i secondo gli sw] ertimenti dei sig. conte Prospero, il quale ancora disse al sig. Duca [che addesso sarebbe] tempo di dar dentro, et cosi fix, di novo mandato al conte di Agamonte con ordine che tacasse la battaglia come fix, fatto, dove si hebbe quella notabil vittoria che ognuno sa ... (p. 130). Vgl. dazu den Schlachtverlauf nach den Quellen in: La guerre de 1557 en Picardie, bataille de St-Laurent, siege de St-Quentin etc. (St-Quentin 1896) XXXIII—XLI und passim; Henning v. K o ß, Die Schlachten bei St-Quentin und bei Grave- lingen (Histor. Studien 118, Berlin 1914); Pietro Maravigna in: Emanuele Filiberto. IV centenario di E. F. e X anniversario della vittoria (Torino 1928), 72—82; Nicolás Horta Rodriguez, La batalla de San Quintin (Revista de historia militar III 4, 1959) 7—58, bes. 31 f. — Die Angaben Bernerios können sich nur auf den Moment beziehen, in dem anscheinend Un­stimmigkeiten nach dem Rückzug des Herzogs von Nevers herrschten: der Herzog von Savoyen hielt Kriegsrat ab und wollte tatsächlich das Nachrücken der Infanterie abwarten; Egmont drang zwar mit seiner Forde­rung nach einem sofortigen Angriff durch, doch hatte wohl indessen ein Groß­teil der Fußtruppen bereits die Somme überschritten. Vgl. bes. die anonyme Relation in: La guerre etc. 32 ff. (dazu auch Koß 101) und das erste Bild des Triptychons von Antoine de la Vigne („Le secours de Frangoys“), dazu E. F 1 e u r y in La guerre etc. CXXV f. Als Egmont den Angriffsbefehl erhielt, muß nach Bernerio die Infanterie zumindest in der Nähe der Reiterei gewesen sein. — Bernerio beruft sich auf Mitteilungen des Kardinals Granvelle, der selbst am Feldzug teilnahm. Colección de documentos ineditos para la historia de Espana 9 (1846) 525. Vgl. M. van Durme, Antoon Perrenot bisschop van Utrecht, kardinal van Granvelle (1517—1586) (Verhandelingen van de konink- lijke vlaamse Academie voor wetenschappen, kl. der Letteren XV/18, Brüssel 1953) 163. 22) Daß Arco als erster in St-Quentin eindrang, wie Bernerio angibt, ist un­wahrscheinlich; von den zahlreichen „Ersten“, für die diese Ehre in Anspruch genommen wird, dürfte am ehesten Gáspár Ruiz de Álarcon in Frage kommen. Vgl. Maurino Alonso, El primer soldado que entró en la plaza de S. Quintin (La Ciudad de Dios 170/3, 1957, 449—459). Die Einschließung der Frauen im Dom ist bezeugt und entsprach der relativ humanen Kriegführung des Herzogs. Vgl. Collección de documentos 9, 507; Bericht Schwendis in: Le guerre etc. 310; M ar a v i g n a 62. — Bernerio 1. c. berichtet auch, daß Arco den Sohn seines einstigen Bewachers gefangengenommen habe; tatsächlich geriet Antoine d’Estrées, Marquis de Coeuvres, in St-Quentin in Gefangenschaft. Vgl. H. Tausin in: La guerre etc. CCII.

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