Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 12. (1959)

Siebente Konferenz der österreichischen Archivdirektoren vom 6.-8. Mai 1958 in Wien

Österreich 447 Staatsarchivs durch das Bundeskanzleramt vom Finanzministerium eine Entscheidung im Sinne der gebührenfreien Erledigung aller Archiv­anfragen zu erbitten. 3. Hinsichtlich des Problemes der Zunftarchive mit Rücksicht auf deren Rückforderung durch die Bun­deshandelskammer (Referent: Landesarchivdirektor Hofrat Univ.- Doz. Dr. Alfred Hoffmann) war man allgemein der Ansicht, daß es besser sein werde, wenn jedes Landesarchiv nach eigenem Ermessen vorgeht. Gemeinsame Aktionen seien nicht zu empfehlen. 4. Auf Grund des Referates über die Personal unterlagen der ehemaligen Deutschen Wehrmacht in Österreich nach Beendigung des Krieges (Referent: Oberstaatsarchivar Dr. Wilhelm Kraus) wurden alle Konferenzteilnehmer ersucht, die General­direktion des Österreichischen Staatsarchivs auf ihnen bekannte Unter­lagen der Deutschen Wehrmacht hinzuweisen. 5. Wegen der besonderen Dringlichkeit der Erlassung eines Archiv­schutzgesetzes (Referent: Oberstaatsarchivar Univ.-Doz. Dr. Walter Goldinger) richtete die Konferenz eine diesbezügliche Resolution an das Bundeskanzleramt. 6. Bei der Debatte über die Gestaltung des österreichi­schen Archivtages 1959 in Innsbruck (Referent: Ober­staatsarchivar Univ.-Doz. Dr. Walter Goldinger) sprach sich die Konferenz für die Abhaltung des Archivtages 1959 in Innsbruck aus, während die Salzburger Veranstaltung 1960 bei der nächsten Konferenz beraten werden soll. 7. Im Referat Archivalien im Handel (Referent: Staats­archivar 1. Kl. Dr. Rudolf Neck) wurden die Erfahrungen aus der „Affäre Montenuovo“ (Verbringung des Montenuovo-Archivs nach München) den Konferenzteilnehmern zur Kenntnis gebracht. 8. Das durch die Unterstützung der 6. Konferenz 19572) errichtete Mikrofilmarchiv im Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien (Referent: Staatsarchivar 1. Kl. Dr. Richard Blaas) wird zunächst der Erfassung der nach 1918 an die Nachfolgestaaten ausgelieferten Archivalien dienen. 9. Bei der Erörterung des Themas Archivneubauten (Referent Landesarchivdirektor Hofrat Dr. Gotbert Moro) wurde allgemein die Ge­fährdung der Archivalien durch Aufbewahrung in Kellerräumen betont. Die Vor- und Nachteile des Compactus-Systems wurden besprochen. 10. Abschließend wurde eine neuerliche Eingabe an das Bundeskanzler­amt um Gewährung einer Bildungszulage für die Archivare beschlossen. Am 8. Mai 1968 fand eine wissenschaftliche Studienfahrt in nieder­österreichische Archive (Wiener-Neustadt, Lilienfeld, St. Pölten) statt. 2) Vgl. Mitteilungen 11, S. 513.

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