Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 11. (1958)

FELLNER, Fritz: Die Verstimmung zwischen Wilhelm II. und Eduard VII. im Sommer 1905

Miszellen 501 Haben Sie die Güte, meinen Schreibtisch hier in Wien im türkischen Zimmer, dort wo wir in besseren Zeiten so oft zusammen saßen, aufzu­machen und die Papiere so zu behandeln wie es in meinem letzten Willen — hier beigeschlossen — aufgeschrieben ist. Herzlichst grüßend, und Ihnen und unserem angebeteten ungarischen Vaterland alles gute wünschend bin ich Un­getreuer Rudolf. (Vergl. Abbildung I des Faksimiles.) II. Kodizill des Kronprinzen Rudolf. (Undatiert, wahrscheinlich Wien, 28. Jän­ner 1889.) (Photokopie im Haus-, Hof- und Staatsarchiv.) Sections-Chef von Szögyény-Marich soll die Güte haben allein gleich meinen Schreibtisch im türkischen Zimmer in Wien aufzumachen. Folgende Briefe werden verschickt: 1. An Valerie 2. „ meine Frau 3. „ Baron Hirsch 4. an Mizi Caspar. Was von Geld sich vorfindet bitte ich alles Mizi Caspar zu übergeben. Mein Kammerdiener Loschek weiß ihre Adresse genau. Alle Briefe der Gräfin Marie Larisch-Wallersee und der kleinen Vetsera an mich sind allsogleich zu verbrennen. Mit den anderen Schriften kann Szögyény nach Gutdünken handeln, mit militärischen sich früher mit Oberstlieutenant Mayer ins Einverneh­men setzen. Rudolf. (Vergl. Abbildung II des Faksimiles.) (Briefumschlag:) Seiner Excellenz Sections-Chef von Szögyény. (Der Abschiedsbrief an Szögyény umfaßt zwei Aufnahmen, das Kodi­zill drei.) Die Verstimmung zwischen Wilhelm II. und Eduard VII. im Sommer 1905. Von Fritz Fellner (Wien). Vor wenigen Jahren hat Walter Goetz die Besprechung eines neuen biographischen Versuchs über Kaiser Wilhelm II. zum Anlaß genommen, um aus seiner langen Beschäftigung mit der Geschichte des zweiten Kaiser­reiches einige grundsätzliche Überlegungen zu dem Problem der Beurtei-

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