Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 11. (1958)

JUHÁSZ, Koloman: Jesuiten im Banat (1718–1773). Ein Beitrag zur Kulturgeschichte des Temesvarer Banats

Jesuiten im Banat (1718—1773) 181 auch von der Ordensgeistlichkeit anerkannt. Ganz besonders kam dies zum Ausdruck, als Bischof Nádasdy außerhalb des Banates residierte. Der P. Superior wurde 1724 durch die Kapuziner nach Üj - Palanka zur Legung des Grundsteines ihrer zu Ehren des hl. Karl Borromäus errichteten Kirche eingeladen. Die Kapuziner besaßen hier ein altes, baufälliges Kloster. Statt dessen erbauten sie ein neues Ordenshaus, in welches sie am 2. August 1727 durch den P. Supe­rior eingeführt wurden 36). Als man 1731 in Arad, am nördlichen Ufer der Marosch, also außerhalb des Banats, das Denkmal des hl. Johann von Nepomuk aufstellte, luden die dortigen M i n o r i t e n ebenfalls den P. Superior zur Einweihung ein 37). Neben Verrichtungen der kirchlichen Verwaltung und der Pfarr- seelsorge in Temesvár übte der P. Superior samt den übrigen Patres im ganzen Banate auch Missionseelsorge aus. Nicht nur auf Ein­ladungen der Seelsorger „excurrieren“ sie in die verschiedenen Ort­schaften, sondern sie suchten auch solche Dörfer auf, welche eigener Geistlicher entbehrten. Zu den Franziskanern nach Arad „excurriert“ der P. Superior, um die Festrede zu halten38). Ein anderes Mal nach Rekasch39), dann nach L i p p a und Radna40). Diese beiden letz­teren Ortschaften waren nur durch den Marosch-Fluß getrennt. Nach Z s e b e 1 y „excurriert“ er behufs Spendung der letzten Ölung an die Frau des „Post-Präfekten“ 41); nach Varjasch behufs Spendung der Taufe42). 3e) „1727. Aug. 2. — Festum Portiunculae. Ultima Julii post quartarn vespertinam P. Superior se itineri commisit. In ipso festő Portiuncula pane- gyrim dixit apud RR PP Capucinis in Uypalanka. Finitis divinis memo- ratos RR PP ex eorum miserabili residentia ex acre, inter tubas et tympana in comitiva magnae nobilitatis undique confluentis (aderat ipse illustrissimus dominus L. B. de Rebentisch) per majores plateas et forum, in novum eorum monasterium processionaliter deduxit et installavit in refectorio (quia templum novum nondum erat perfectum) solenne sacrum decantatum a R. D. parocho Mackoviensi et Deo consvetae gratiarum persolutae.“ Ephemerides pg. 57. 37) Da die Kirche damals noch nicht fertiggestellt war, zelebrierte der Pfarrer von Mako das Hochamt im Kloster-Refektorium. A. a. O. 38) „Hodie excurrit P. Superior Aradinum ad PP. Franciscanos dicturus eras concionem.“ In Arad hatten sowohl die Minoriten, als auch die Franzis­kaner Niederlassungen. 3B) „1723. Jul. 4. Dominica septima post pentec. P. Superior excurrit Riscasinum (Recas) ad divina celebranda, hodie enim processionaliter est ibidem statua Lauretana B. Virginis, ibique benedicta.“ Ephemerides, pg. 35. 40) „hodie excurrit P. Superior Lippam et Radnam.“ Ep hem. 41) „P. Superior excurrit in Schebel, ut provideat de ultimis saera- mentis uxori d. praefecti postae.“ E p h e m. pg. 30. 42) „Hodie excurrit P. Superior in Varjasch, ad baptizandam prolem postarii.“ Ephem.

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