Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 11. (1958)
JUHÁSZ, Koloman: Jesuiten im Banat (1718–1773). Ein Beitrag zur Kulturgeschichte des Temesvarer Banats
178 Koloman Juhász dem Baldachin Platz, dann legten die Domkapitulare das vorgeschriebene Glaubensbekenntnis und den Eid ab, worauf der Bischof sie mit der Mozette „schmückte, und sie für Domkapitulare anerkannte“ 18). Ein Kapitular konnte an dieser Feierlichkeit nicht teilnehmen, deshalb wurde er am 14. Februar investiert, doch nicht in der Jesuitenkirche, sondern in der bischöflichen Hauskapelle, wozu der P. Superior eingeladen war19). Am 24. Februar, am Sonntag Quinquagesima, pontifizierte der Bischof, am 20. März hielt er eine stille Messe und spendete das Sakrament der Firmung, am 23. März, Sonntag nachmittag, setzte er die Firmung fort, am 10. April, Gründonnerstag, vollzog er die Öl-Weihe, am 13. April, Ostersonntag, pontifizierte er20). Ebenso am 12. Juni, am Fronleichnamsfeste. Am 19. Oktober hielt er einen Dankgottesdienst zum Andenken an die Rückeroberung der Stadt Temesvár. An diesem Gottesdienst nahm auch der Fürst von Lothringen teil21). 1733, am Dreikönigsfeste, fand das Hochamt in Gegenwart des Bischofs („prae- sente episcopo“) statt. Alle diese kirchlichen Feierlichkeiten fanden in der „Domkirche“, das heißt in der Kirche der Jesuiten statt, wie dies ihre Haus-Chronik genau aufzeichnete. Im Monat April 1732 vollzog der Bischof seine erste kanonische Visitation, „welche man vorher hier nicht kannte22). Auf seiner Reise begleitete ihn der P. Superior. Zuerst besuchten sie die Pfarre L i p p a am südlichen Marosehufer und einige neugegründete Pfarrein der Umgebung. Dann überschritten sie die Grenze des Banates und hielten auch in einigen Pfarren nördlich der Marosch, wie R a d n a, Arad, Beres-Jenó, Makó, Földeák, Nagylak, welche bereits seit längerer Zeit bestanden, die Canonica visitatio ab. Über seine Erfahrungen unterbreitete Falckenstein am 24. Dezember 1732 nach Wien dem Prinz Eugen, als dem Präsidenten der Statthalterei, ausführliche Berichte (24. Dez. 1732 und 25. März 1733) 23). Unter seinem Episkopate geschah es, daß am 10. März 1739 die Administration „den P. Superior ersuchte, qua Vicarium Generalem, daß er die Permutierung des Szent-Mikloser mit dem Perjamoser Pfarrer, weil ersterer 18) „10-a Febr. ante sacrum venit illustrissimus reverendissimus Dioecesa- nus ad templum et post consuetam exceptionem resedit sub baldachino et excepit reverendissimorum canonicorum professionem fidei et juramentum, dein singulos ornavit mozetta et rezepit in suos canonicos.“ Ephem. p. 92. 19) „14. Febr. Recepit hodie 4-um canonicum, tardius venientem, sed privatim, ad quam functionem praeter alios specialiter invitatus fűit P. Superior.“ Ephem. pg. 93. 20) A. a. 0., pg. 94, 95, 96, 98. 21) A. a. O., pg. 98, 102, 106. 22) „cuius antea nullám bábui notitiam.“ Ephem. 23) Orthmayr-Szentkláray: Adattár Csanádegyházmegye hajdanához és jelenéhez. (Geschichtliche Datensammlung zur Vergangenheit und Gegenwart der Diözese Csanádi. II. Temesvár 1872. 38—42.