Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 7. (1954) – Festgabe zur Hundertjahrfeier des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung

WINTER, Otto Friedrich: Die Register Ferdinands I. als Quelle zu seiner ungarischen Politik

580 Otto Friedrich Winter Vollmachten zu Verhandlungen mit dem Kaiser und den bei diesem befind­lichen Gesandten Szápolyais über die ungarischen Probleme 141), Johann Weese führte dann, auch im Namen des Kaisers, die Besprechungen durch, die den Vertrag von Großwardein ergaben142). Zu den Auseinandersetzun­gen nach dem Tode Szápolyais gehören die Mission des Nikolaus Nagy, Kustos’ von Fehérvár, an Franz Frangepan und Perényi, die Várdays, Perényis, Vels’, Salms und Révays an Szápolyais Witwe Isabella, die Nádasdys, Horváths von Vingart und Sigismund Balassas an die Woiwoden von Siebenbürgen Stephan Majláth und Emmerich Balassa wegen eines gemeinsamen Vorgehens gegen Isabella und die Serédys, die zum Abschluß des Vertrages von Gyalu führte143). c) Gesandtschaften an den Sultan. Folgende Instruktionen bzw. Voll­machten sind in den Registern eingetragen: Für Kornelius Schepper, 1533 April 4, Wien, für den Kanzler Franz Rizzi (Ritius), 1536 Dezember 2, Wien, für Hieronymus Laski, 1540 Juli 13, Hagenau, für Hieronymus Adurno und Doardo Cataneo, königlich portugiesischen Geschäftsträger in Konstantinopel, 1544 Dezember 29, Wien, für Nicolö Sicco, 1545 Mai 21, Worms (infolge des Todes Adurnos), für Gerard Veltwyck und Laski, 1546 Juli 13, Regensburg, für Giovanni Malvezzi und Giusto de Argento, 1547 August 26, Prag144). 12. Fremde Aussteller. Die Aufnahme denkwürdig erscheinen­der Einlaufstücke ins Register ist ein tief ins Mittelalter zurückreichender Kanzleigebrauch. Auch unter Ferdinand I. hat sich die Hofkanzlei seiner bedient; 29 auf Ungarn bezügliche Urkunden fremder Aussteller müssen hier kurz besprochen werden. Ludwig II. erscheint als Aussteller einer Expektanz auf eine Domherrn­stelle zu Gran für den Hofkaplan Andreas Sarson145). Zweimal eingetragen ist eine Absage Kasimirs, Markgrafen von Brandenburg, an Szápolyai146). Loyalitätserklärungen früherer Gegner, die meist von Begnadigungs­urkunden Ferdinands I. begleitet sind147), sind mehrere vorhanden, so von den Bischöfen Podmanitzky und Josefic, von Bebek, Athinay und 141) Ebenda, fol. 227, 227v, 1535 Dezember 17 und 19, Wien, 2 Fassungen. 142) Band 2, fol. 277v, 1537 Mai 26, Prag. Ls) Band 4, fol. 115, 1540 August 13, Wien; fol. 123, 1540 Oktober 16, Wiener Neustadt; fol. 123v, 1540 Oktober 14, Wiener Neustadt; fol. 190, 1542 Mai 7, Prag. Vgl. Anm. 87 und 102. 144) Hs. 281, fol. 138 (darin Erwähnung der Mission des Hieronymus von Zara 1532); Band 2, fol. 263 (vgl. Bucholtz, a. a. O., Bd. 5, S. 100); Band 4, fol. 114v (vgl. Huber, a. a. O., Bd. 4, S. 70); Band 31, fol. 26 (Huber, a. a. O., S. 90 f.); ebenda, fol. 42, 73, 73v, 91. 145) Band 1, fol. 124v, 1525 Juni 12, Buda; unmittelbar anschließend folgt die Bestätigungsurkunde Ferdinands I., 1527 Juni 27, Wien. 146) Band 1, fol. 87, bzw. 119, 1527 Juli 7, Wien. i4?) Siehe oben Abschnitt 8.

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