Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 5. (1952)

HAUPTMANN, Ferdinand: Österreich-Ungarns Werben um Serbien 1878–1881

Österreich-Ungarns Werben um Serbien 1878—1881 225 Sie behält sich vor, im Falle, als sie nicht in kurzer Frist die gewünschte Erklärung erhält, solche anderweitige Maßnahmen anzuwenden, welche sie zur nachdrücklichen Vertheidigung ihrer Interessen für zweckmäßig erachten wird. cf. für das Ganze auch DDF III Nr. 289. 53) Herbert an Haymerle. Belgrad, den 25. X. 1880 (HP 1880). 54) Abschrift eines Privatschreibens des Grafen Kálnoky an den Freiherrn von Haymerle. Petersburg, den 7. IX. 1880 (Nachlaß Kállay I). 65) Windelband, a. a. O., S. 139. 5«) W e r t h e i m e r, a. a. O., Bd. Ill, S. 225. Die tiefe Abneigung Andrássys gegen Rußland bezeugt auch Beck (Glaise-Horstenau, a. a. O., S. 188 ff.), der behauptete, Andrássy wollte die kritische militärische Lage Rußlands vor Plevna dazu benützen, um mit kriegerischer Macht dem russischen Rivalen seine Lösung aufzudrängen. 57) W i n d e 1 b a n d, a. a. O., S. 139; S c h ü n e m a n n, a. a. O., S. 574 ff.; Leidner, a. a. O., S. 108 ff. 58) GP III Nr. 520. 59) Bismarck und Haymerle, a. a. O., S. 723. Es scheint, daß man ohnedies in Wien Bulgarien als schon verlorenen Posten betrachtete. Wenigstens bekannte sich der österreichische Vertreter in Sofia, Graf Khevenhüller, zu dieser Ansicht. „Ich kann guten Gewissens versichern, daß mich meine hiesige Tätigkeit, ein elender Kampf mit ewiger Lüge und levantinischer Intrigue ohne die kleinste Hoffnung auf positive Erfolge, aufrieb. Für uns ist Bulgarien ein wüstes Feld, wo nichts zu holen ist. Sophia kann für Österreich-Ungarn nur ein Beobachtungs­posten sein; das Ergebnis meiner Verhandlungen in der Donaufrage ... zeigt, daß hier für uns keine Früchte reifen. Bulgarien ist eine Mißgeburt, gezeugt und geboren von russischem Einflüsse und der Furcht Europas. Man muß bei uns damit rechnen, daß hier alle diplomatischen Kunstgriffe umsonst sind und ein Erfolg im gegebenen Falle nur durch den Knüppel zu erzielen ist“ — Privatschreiben Khevenhüllers an Kállay. Sofia, den 28. XII. 1880 (Nachlaß Kállay I). Auch der rumänische Gesandte in Wien, Balatcheano, drückte in einem Briefe an Haymerle seine gewonnene Überzeugung aus „que l’Autriche-Hongrie — comme toutes ses co-signataires du Traité de Berlin — laissera faire l’Union bulgare et reconnaitra les faits accomplis“ (Privatschreiben Balatcheanos an Haymerle. Wien, den 4. VIII. 1880 — Nachlaß Kállay I). 6°) Bismarck und Haymerle, a. a. O., S. 723: „Ich könnte nicht verhehlen, daß mir die Beobachtung der Verträge als das erste Postulat einer konservativen Politik erscheine.“ «i) GP III Nr. 522. 62) Windelband, a. a. O., S. 19. 63) Ronneberger F.: Bismarck und Südosteuropa. (Veröffentlichungen des Deutschen Auslandswissenschaftlichen Instituts. Bd. IX [1941] S. 36 ff., 105). 64) Windel band, a. a. O., S. 198. 65) GP III Nr. 521; Messerschmidt G.: Bismarcks russische Politik vom Berliner Kongreß bis zu seiner Entlassung. Diss. Würzburg 1936. S. 21. 66) Stenographische Sitzungsprotokolle der Delegation des Reichsrathes. XIII. Session, Sitzung vom 4. XI. 1880. 87) Ibidem XIV. Session, Sitzung vom 7. XI. 1881. 68) Der politische Nachlaß des Grafen Eduard Taaffe, hrsg. v. Skedl A. Wien 1922. S. 249 f. 68) Protokolle der Delegation d. Reichsrathes XIII. Sess., Sitzg. v. 6. XI. 1880. 70) In einer Unterredung des österreichisch-ungarischen Botschafters in Ber­lin, Grafen Széchenyi, mit dem Fürsten Hohenlohe beklagte sich Sz. über das Mitteilungen, Band 5 15

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