Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 5. (1952)
WINTER, Otto Friedrich: Der Bestand „Archivbehelfe“ des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs
Österreich 327 Aus der Kanzlei des österreichischen Reichstages 1848 stammt ein „Elenchus“ der Registratur dieser Behörde (AB. 427) 28), aus der Ministerkonferenz- Kanzlei ein 1852 angelegter Index zum Nachlaß Felix Fürst Schwarzenberg (AB. 315 a). Die in der reichshofrätlichen Aktenkommission („zu den reichshofräthlichen Judicial- uind den in der Reichslehn- und Gratial- registratur aufbewahrten Acten, dann zur reichshofräthlichen Depositen- Casse verordnete Hofcommission“) erwachsenen Kanzleibehelfe, größtenteils von der Hand Mathias Nowotnys, gehören dem Bestand Archivbehelfe als AB. 54—59 29) an. Von dem Obersthofmeister des Erzherzogs Ferdinand, FML. Vinzenz Grafen Desfours, wurde 1831/32 ein Stückverzeichnis zum Nachlaß Kolbielski angefertigt (AB. 313b, aufgestellt von Reinöhl). In der Hofbibliothek entstand aus der Feder des Abbé Franz Sensel nach 1783 der „Index chronologicus in diplomata et instrumenta publica in Bibliotheca Palatina asservata“ (AB. 356) 30). Für die Generaldirektion der ah. Privat- und Familienfonde arbeitete der Beamte des HHStA. Nadherny außerdienstlich von 1893 bis 1901 einen Zettelkatalog, der mit den Beständen nach 1918 ins HHStA. kam (AB. 480 e). Eine von der niederösterreichischen Kammer abgeordnete Kommission inventarisierte am 26. Oktober 1545 das Wallseer Archiv (AB. 358 a). Der Provenienz des nö. Landmarschallamtes dürfte zuzurechnen sein das Verzeichnis der Testamente, adeligen Abhandlungen, Heiratsbriefe und Urkunden 1357—1896 (AB. 417 a) 31). In der Kanzlei der vorderösterreichischen Regierung wurden die Übernahmsverzeichnisse der 1789 aus der Registratur in Innsbruck an dieselbe übergebenen Appellations- und Prozeßakten des 15. bis 17. Jh. (AB. 421), Judizialakten (AB. 423) und sonstiger Archivalien (AB. 424) ausgefertigt 32). Belgisch-niederländischer Provenienz sind das von Jean Benininch, Präsidenten des Luxemburger Rates, 1615 verfaßte „Inventaire des Chartes des país Duché de Luxembourg et de Comté de Chiny trans- portés et gardés au Pa'is Bas, fait et dressé ä l’ordonnance des serenissimes archiducs Albert et Isabella Clara Eugenia. L’an mil six cent et quinze“ (AB. 190) und die beiden als Niederschlag der Tätigkeit einer österr.- niederländisch-französischen Kommission 1770 entstandenen „Procés verbal du triage et séparation des papiers etc.“ (AB. 191) und „Procés verbal de la reconnaissance des titres et documents ...“ (AB. 192) 33). 28) Als Repertorium EE schon enthalten in den Nachträgen zum AB. 16. 29) Die im AB. 56 verzeichneten, nach 1848 fallenden Auslieferungen wurden von der Staatskanzlei bzw. vom HHStA. vorgenommen. Über die durch die Beamten der Kommission angefertigten Repertorien zu den ihr anvertrauten Beständen ist zu vergleichen Abschnitt 2, b. 30) Im AB. 17 verzeichnet; das Inhaltsverzeichnis wurde im HHStA. 1811 von Kneehtl verfertigt. 31) Ergänzungen darin stammen von Reinöhl. 32) Im AB. 17 verzeichnet. Bezüglich der vielleicht in der Kanzlei des ober- österr. Regiments entstandenen Behelfe siehe Abschnitt 2, b, unter „Registratur des oberösterreichischen Regiments“. 33) Die drei Behelfe waren im AB. 17 und vorher im AB. 16 verzeichnet; vgl. darüber Abschn. 1.