Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 4. (1951)

SANTIFALLER, Leo: Die älteste Originalurkunde des Österreichischen Staatsarchivs

12 Leo Santifaller Archiv der Universität; ungedruckt. (Das Regest verdanke ich dem Herrn Universitätsarchivar Dr. Goldinger.) 12. 1302 März 17, Hochenegg. Gräfin Margret von Sanneek bekundet, daß sie von ihrem freien Eigen zwei Huben mit drei Weingärten zu Gönitz und vierthalb Huben an der Laßnitz mit einer Mühle an Margret und Elspet, Töchter Gebharts, Freien von Sanneek, als freies Eigen für das Kloster St. Klara-Ordens zu Münkendorf gegeben hat. Orig.-Perg. (22bxl4-5h) mit zwei anhangenden Siegeln: Wien, Österreichisches Staatsarchiv, Abt. Allgemeines Verwaltungsarchiv; ungedruckt 1). 13. 1395 Dezember 19, Gran. König Sigismund bestätigt dem Nikolaus von Kanisza und seinen Brüdern, dem Erzbischof Johann von Gran und dem Stephan von Kanisza, das Privilegium König Ludwigs von 1372 Sept. 29, betreffend die freie Weinausfuhr aller Untertanen ihrer Feste Hornstein. Orig.-Perg. (51-7 X 23-8), Hängesiegel fehlt: Eisenstadt, Burgenländisches Landesarchiv; Druck: Grussecki, Oskar: Die alten Rechte und Freiheiten der Stadt Eisenstadt. In: Jahresbericht des Bundes-Real- und Ober­gymnasiums in Eisenstadt. 1927. 14. 1556 Dezember 18, Regensburg. König Ferdinand I. bestallt den Peter Erdödy, Banus von Kroatien, mit 600 leichten Pferden und 400 Fußknechten. Orig.-Perg. (39x48-7), rotes Wachssiegel unter Papier aufgedrückt : Wien, Österreichisches Staatsarchiv, Abt. Kriegsarchiv; ungedruckt. Demnach ist unsere Salzburger Urkunde vom Jahre 816 nicht allein die älteste Urkunde des Österreichischen Staatsarchivs, sondern aller staatlichen Archive Österreichs überhaupt. I. Die Überlieferung. Von Ludwig d. Fr. 2) sind uns für die Zeit 794 bis zu seinem Tode im Jahre 840 insgesamt etwa 687—700 Urkunden überliefert; in diese Zahl sind miteinbezogen die von Stengel mit mehr oder weniger ') Bis vor kurzem war die älteste Urkunde des Österreichischen Staatsarchivs, Abt. Allgemeines Verwaltungsarchiv, das folgende Stück: 1196, Passau. Bischof Wolfker von Passau beurkundet die von ihm auf der Passauer Synode getroffene Entscheidung über die Wahl des Propstes zu Mattsee, wonach den Brüdern zu Mattsee die freie Wahl zustehe. Orig.-Perg., Siegel an roter Seidenschnur verloren: Wien, Österreichisches Staatsarchiv, Abt. Allgemeines Verwaltungsarchiv (Minist, f. Kultus u. Unterricht: Stift Mattsee); Druck: Erben, Wilhelm: Quellen zur Geschichte des Stiftes und der Herrschaft Mattsee (Fontes Rerum Austriacarum. Abt. 2, Bd. 49), Wien 1896, S. 104 n. 7. Die Urkunde ist seither im Gange der Kriegsereignisse in Verlust geraten und muß als verloren gelten. 2) Die Grundlagen für die folgenden Zusammenstellungen bilden Mühl- bachers Karolinger Regesten (siehe unten S. 15, Anmerk. 3). — Zur Ergänzung wurden die „Nachrichten“ des „Neuen Archivs“ seit 1907 und dann die „Be­sprechungen und Anzeigen“ des „Deutschen Archivs“ seit 1937 herangezogen. Ferner hat mir Prof. Eugen Meyer wertvolle Ergänzungen und Hinweise mit- geteilt, wofür ihm auch an dieser Stelle der wärmste Dank ausgesprochen sei.

Next

/
Oldalképek
Tartalom