Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 3. (1950) – Leo Santifaller Festschrift
KRAUSE, Wilhelm: Kosmas der Aetoler und seine Prophezeiungen
Kosmas der Ätoler und seine Prophezeiungen 419 46. „Wenn sie auf dem Wege Silber finden, werden sie sich nicht bücken, um es aufzuheben, doch um eine Ähre zuerst aufzuheben, werden sie sich töten.“ Ü.Und ohne Unterbrechung fuhr er fort: 47. „Sie werden in den Häusern graben, um das Korn zu verbergen. Keiner, der ein wenig verborgen hat, wird es wagen, zur Mühle zu gehen. Sie werden es mit der Handmühle mahlen.“ Ü.: Der Heilige sieht den Notstand der Welt voraus. Mit einem Ausdruck der Trauer und der Bitternis auf den Lippen fuhr er in seinen Weissagungen fort. Er schien noch viel besorgter um den bejammernswerten Tiefstand der Menschheit, in den sie einst fallen sollte. Als jene armen Menschen diese Worte des Heiligen hörten, konnten sie nicht begreifen, ob dies einmal wörtlich eintreten werde oder ob es sich vielmehr um Gleichnisse handle, und sie blieben mit offenen Munde stehen. So verloren schauten sie in die Augen des Heiligen, sie suchten aus seiner Miene zu lesen, ob sich das Unglück nicht noch vergrößern werde. K.: Sicherlich können zu diesem Notstand der Welt noch andere furchtbare Leiden kommen. Wenn einmal die Menschen der Hefe, die Revolutionäre eine Änderung der bestehenden Ordnung herbeiführen können, dann wird eine solche Anarchie die Folge sein, daß unentrinnbar auch ein Mangel an Getreide die Folge sein wird. 48. „Es werden keine Tiere mehr am Leben bleiben, sie werden sie essen. Auch ihr werdet sie mit ihnen essen. Drei Seelen auf ein kleines Lamm.“ 49. „Ihr werdet ein regelrechtes Heer sehen. Ihr werdet einen Haufen sehen. Und von diesen werdet ihr vieles zu erdulden haben.“ 50. „Es wird die Zeit kommen, da die Menschen sagen: „Ihr Sterbenden gehet hinaus, damit wir Lebenden sprechen können.“ 51. „Es wird die Zeit kommen, in der der Teufel wieder mit seinen Einflüsterungen in den Schluchten hausen wird.“ Ü.: Wie werden sie diese Vorhersagen ertragen ? Was für ein Tiefstand, Untreue, Unbeständigkeit der Charaktere, Sittenlosigkeit, Meineid, falsche Aussagen, Bedrückungen, Tyrannei, Diktaturen, Revolutionen und anderes derartige. 52. „Es wird die Zeit kommen, da die Alala und Palala die Welt regieren werden.“ Ü.: Samuel hielt sich nicht mehr. Er machte sich wieder bemerkbar Er machte Gesten und es schien, als ob er wieder mit der Faust zuschlagen wollte. Alle, Kleriker und Laien waren außer sich. „So