Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs 3. (1950) – Leo Santifaller Festschrift
RICHTER-SANTIFALLER, Bertha: Regesten zur Geschichte der Herren von Lafay
20 Bertha Richter-Santifaller Lnsseneck l) (1525 genannt) und Anna mit Kristian Rech 2) und werden 1519 zuletzt erwähnt. Nur von Leonhard sind Kinder da: Kristóf Lavaier zu Lavai wird 1550 in einem Schidmannischen Erbvertrag genannt und Margret, die Frau des Laurentius Prücker zu Brixen, stirbt 1548. Hier endet der Mayrhofensche Stammbaum der Lafai mit der Bemerkung: „Kristóf Lafaier sei 1550 noch erwähnt und scheint bald darauf der Letzte des Geschlechtes gestorben zu sein.“ Ich habe aber aus Urkunden und anderen Quellen noch 7 Herren und Frauen von Lavay gefunden, die verwandtschaftlich nicht einzuordnen sind, die aber bedeutende Glieder der Familie waren. Da ist Sigmund genannt, der 1458 in Dietenheim einen neuen Baumannsbrief für Jacob Oberdorffer siegelt; er scheint also in die Linie Lavay-Nidermayer zu gehören. Da ist Michel von Lafay, der 1464 erscheint und in jungen Jahren mehrfach in St. Christina in Groden als Zeuge genannt wird; er wird als „Vertreter der Nachbarschaft“ genannt und wohnt „zu Kastelrut in der Sali“, also nicht im Haus Lafay; er ist 1495 Siegler und 1502 Mitstifter der S. Sebastians-Bruderschaft und wird 1510 noch als Zeuge erwähnt. Der nächste, der nicht einzuordnen ist, ist Caspar (I), 1471 zuerst als Zeuge erwähnt, 1479 als Richter zu K. und siegelt noch 1482. Dann folgt Wolfgang, 1490 erwähnt bei Tarneller, ohne Angabe einer Quelle. 1511 wird Peter Ritter von Lafay genannt. Er erscheint im Verzeichnis der in der Tiroler Adelsmatrikel-Genossenschaft eingetragenen Familien, 1514 erscheint aber von diesem Geschlecht niemand mehr zu den Landtagen 3). 1) Die Prew, Pray stammen von den Herren von Pyrai, einem Zweig der Herren von Kastelrut, ab, die von der ersten Hälfte des 13. bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts in Kastelrut saßen. Der Ansitz Lusenegg liegt im Layener Ried und war in den Jahren 1490—1500 im Besitze des Hans Preu, dessen Xach- kommen 1538 mit dem Prädikat Lusenegg geadelt wurden (Weingartner, 301); 1563 erklärt Kaiser Ferdinand auf Bitte des Christoff Mayrhofer zu Koburg den Ansitz Lusenegg mit adeliger Freiheit begabt (A. B. III, 1798). Über den Ansitz L. vgl. Weingartner, Kunstdenkmäler, 301, 321. — Tarn., Unter Lusen (Lusenegg) 1824. 2) Rech begegnen uns Mitte des 15. Jahrhunderts als Bürger von Bruneck,. 1459 Nov. 30 (A. B. III, 1073). 3) Aus Landesmatrikeln und den Protokollen der offenen Landtage. Wien, Staatsarchiv, Verwaltungsarchiv. Verzeichnis sämtlicher der Tiroler Adelsmatrikel einverleibten Geschlechter (Ferd. Ztsch. 34. Heft, 1890).