Fekete Ludwig: Türkische schriften aus dem Archive des Palatins Nikolaus Esterházy (Budapest, 1932)
Verzeichnis der im Archiv des Palatins Nikolaus Esterházy aufbewahrten türkischen Urkunden und Schriften
Ofen, s. d. (1644?). Musä, Ofner Bejlerbej, an Nikolaus Esterházy* Beklagt sich darüber, dass sich die Orta-madzars 1 trotz seiner wiederholten Warnungen nicht friedlich verhalten könnten. Ein wahrer Friede sei nur dann möglich, wenn man zur Friedenszeit keine Gefangenen mache und Gefangene nicht gegen Lösegeld freilasse; dies alles habe man auf der anderen Seite bereits getan. Er habe die Gefangenen der Mannschaft in Kanizsa ohne Gegenleistung und sogar einige Pferdediebe durch den Sandzakbej von Vác nach ihrer Bestrafung freigelassen. 2 — Doch seien die Leute von Pest, als sie den Botschafter begleiteten, innerhalb eines Tages zweimal von den Baläzi-ogullari angegriffen und ihnen einige Pferde geraubt worden. Von diesen seien 6 bereits zurückgeschickt worden, die übrigen fehlten aber noch immer; die 3 Gefangenen aber seien nur gegen Lösegeld freigelassen worden. — Die Ungarn streiften, obwohl er den Frieden in Ehren halte, ununterbrochen umher. — Er bittet um vertrauensvolle Aufnahme und unverzügliche Rücksendung seines Mannes, des Ibrählm Caus. 3 76. Ofen, 3. Febr. 1644 — 24. Zi-l-ka'de 1053. Müsä, Ofner Bejlerbej, an Nikolaus Esterházy. Text S. 133, Übers. S. 348. 77. S. d. e. s. 1. (Ofen, 1644?) Übersetzung der durch Terdzümän 'Ali Caus an 'Osman, den Ofner Bejlerbej, gesandten Note des Palatins. Die Note beschwert sich über die Politik der türkischen Behörden und protestiert gegen die Unterstützung Rákóczis: Die 'Osmänlis hätten schon zur Zeit, als der Grosse Botschafter wegen Bekräftigung des Friedens in Konstantinopel verweilt habe, das Reich des Kaisers beunruhigt, der getötete Ober-Vezir Metimed Pasa 4 1 s. Einleitung, S. XLIX —LI. 2 vgl. S. 311. 8 Siegel, wie S. 102, Anm. 2. * Tabánt jasst M. P. (M. P. „der plattfussige")« L. Fekete: Türk. Schriften aus dem Archive des Palatins N. Esterházy. 57
