Fekete Ludwig: Türkische schriften aus dem Archive des Palatins Nikolaus Esterházy (Budapest, 1932)

Urkunden und Schriften (in Übersetzung)

beider Parteien und die Beachtung und Erledigung aller die Grenz­gegenden betreffenden Angelegenheiten besprechen sollten und dass von nun an dementsprechend verfahren werden möge. Aber, mein Freund, auch das ist vollkommen unnötig. Falls die Grenzen so, wie sie, dem unendlich erhabenen Allah sei *s gedankt, zur Zeit des Friedens­schlusses gezogen und verabredet wurden, auch wirklich beachtet wer­den, falls kein Einfall gemacht und die Festungen nicht angetastet werden, ist es nicht nötig, von neuem zusammenzukommen, den Frieden zu erneuern und die Grenze festzustellen. Eben diese Fragen sind ja unlängst von vernünftigen und erfahrenen Beamten und Weisen beider Parteien einmütig untersucht und beschlossen worden. — Es ist bloss das eine nötig, jenen Vertrag und jenes Übereinkommen auf würdige Weise einzuhalten und die Räuber auf beiden Seiten streng zu züch­tigen. Und so der unendlich erhabene Allah es will, werden die Man­neszucht, die Beachtung des Friedens und die übrigen Angelegenheiten des Grenzgebietes Unsererseits, so wie sie bisher über Eure Erwartung gingen, auch nachher unbedingt (über Eure Erwartungen) gehen. Es ist nur unerlässlich, dass von Euch keine Bewilligung erteilt werde, damit die Freundschaft und Liebe stark sei und den Ra'äjäs der Grenzgegend Zur Ruhe und Sicherheit, dem Lande und Reiche zum Wohlstand diene. Die Gäzis unserer Grenzlinie haben Wir ermahnt und gewarnt, mehr, als Ihr gewünscht habt, und Wir werden dies auch nachher tun. Eine Hand­lung oder ein Vorgehen, das den geachteten, würdevollen Kaiser oder Euch, Unseren Freund, in Angst stürzen könnte, oder irgendeine Schädigung (seiner) Länder zu bewilligen, ist ganz und gar unmöglich. — Endlich scheint es Uns, Eurem Freunde, sehr sonderbar, dass Ihr in Euren hiehergesandten Briefen sämtliche Freveltaten von drüben für unbedeutende Dinge, die geringfügigen, von uns verschuldeten Dinge aber für Riesenverbrechen anseht und als solche schildert. Allein, mein Freund, der mohammedanische Glaube ist nicht derart, dass man etwas bestimmt und einen Vertrag, einen Frieden, eine Sicherheit ver­einbart und dem (gegebenen) Worte aber nicht treu bleibt und das Gegenteil tut. Seitdem Wir, dieser Euer Freund, in diese wohlbe­schützte grossherrliche Grenzgegend gekommen sind, hatte ich nie und werde auch in alle Zukunft nicht die Absicht haben, etwas gegen den Frieden zu unternehmen und Schaden zu verüben; es gibt auch keine Möglichkeit, so etwas zu beabsichtigen; und wenn ich mich derart verginge, würde uns Gott, der unendlich erhabene, morgen, am Tage der Auferstehung, bestrafen. Ihr aber stimmt, obwohl Ihr

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