Fekete Ludwig: Türkische schriften aus dem Archive des Palatins Nikolaus Esterházy (Budapest, 1932)
Urkunden und Schriften (in Übersetzung)
Ofen, s. d. (1636? 1637?) Hüsein, Ofner Bejlerbej, an Nikolaus Esterházy. Obwohl er sich — trotz der besänftigenden Äusserungen des Palatins — wegen der herumstreifenden Truppen viel zu beklagen habe, halte er es für überflüssig, in Grenzangelegenheiten neue Unterhandlungen zu beginnen. Durch Beibehaltung der vorhandenen Entschlüsse könnte die Ruhe und der Wohlstand der Ra'äjäs ohnehin gesichert werden. Im Namen Gottes, Dem Vorbilde der jesusgläubigen gnädigen Würdenträger, dem Vorsteher der ruhmreichen Edlen des messianischen Volkes, dem Ordner der Angelegenheiten der christlichen Völker, Unserem treuen und aufrichtigen, äusserst liebenswürdigen Freund, dem Palatin von Ungarn, Graf Nikolaus Esterházy — möge sein Ende glücklich werden! — wird, nebst segensreichen, freundschaftswürdigen Grüssen und aufrichtigen, liebevollen Glückwünschen, die seiner vollkommenen Freundschaft zum Heim des Pädisähs des Islams und seinem wohlwollenden Verhalten gegen die Mohammedaner entspringen, freundschaftlich folgendes mitgeteilt: Uns, Eurem Freunde, habt Ihr jüngst einen Brief gesandt. Nachdem Ihr Uns, wie es der Freundschaft und Nachbarschaft würdig, begrüsst und beglückwünscht hattet, teiltet Ihr mit, dass Ihr Euch bemühen wollet, den zwischen Seiner Majestät, dem glücklichen und sehr erlauchten Pädisäh, dem Zuflucht der Welt, und dem geachteten und würdevollen Kaiser geschlossenen gesegneten Frieden und die Sicherheit in Ehren zu halten und zu fördern und Euch der Unterstützung der Ra'äjäs beider Parteien mit ganzer Seele anzunehmen, Euch immer für gute Taten und Freundschaft und Liebe fördernde Umstände einzusetzen, die Truppen auf beiden Seiten streng zu verwalten, damit sich von nun an kein friedenswidriger Vorfall ereigne. Wir haben Uns darüber sehr gefreut. Auch Unsere, Eures Freundes Absicht ist es, den freundschaftlichen Verkehr zu pflegen, den Frieden zu achten und die armen Ra'äjäs zu unterstützen; auch der grossherrliche Wille Seiner Majestät, unseres glücklichen und erhabenen Pädisähs, ist dahin gerichtet. — Doch ist in Eurem Briefe von mehreren Angelegenheiten